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Prostatitis – Ursachen, Symptome und natürliche Therapien

Einleitung: Wenn die Prostata streikt

Plötzliches Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang oder Schmerzen im Unterleib – solche Beschwerden können auf eine Prostatitis hinweisen. **Prostatitis** bedeutet eine Entzündung der Prostata (Vorsteherdrüse) und gehört zu den häufigsten urologischen Diagnosen bei Männern. Schätzungsweise 5–10 % aller Männer erleben im Laufe ihres Lebens mindestens einmal eine Prostataentzündung【1】. Besonders oft trifft es Männer im Alter von etwa 35 bis 50 Jahren, doch grundsätzlich kann eine Prostatitis in jedem Alter auftreten. Wichtig ist: Eine Prostataentzündung ist nicht dasselbe wie eine gutartige Prostatavergrößerung (BPH). Während bei einer vergrößerten Prostata (BPH) – Ursachen, Symptome und moderne Therapien – vor allem älteren Männern das Wachstum der Drüse Probleme bereitet, handelt es sich bei der Prostatitis um entzündliche Prozesse, die oft akut auftreten. Entwarnung: Weder eine BPH noch eine Prostatitis bedeuten Prostatakrebs, aber beide können das Leben ordentlich beeinträchtigen.

Im Gegensatz zur gutartigen Vergrößerung (die meist hormonell bedingt ist) wird eine akute Prostataentzündung meist durch Bakterien verursacht. Typischerweise gelangen Darmbakterien wie *E. coli* über die Harnröhre zur Prostata und lösen dort eine Infektion aus. Solch eine akute bakterielle Prostatitis geht oft mit heftigem Krankheitsgefühl und Fieber einher. Daneben gibt es jedoch auch chronische Formen, bei denen keine Erreger nachweisbar sind – Mediziner sprechen dann vom *chronischen Beckenschmerzsyndrom* (engl. CPPS). Tatsächlich entfallen rund 90 % aller Prostatitis-Fälle auf diese chronische, abakterielle Variante【8】. Das macht die Behandlung schwierig, denn eine klare Ursache fehlt oft. Stress, frühere Infektionen, Verspannungen im Beckenboden oder Immunreaktionen werden als Auslöser diskutiert. Viele Betroffene haben einen langen Leidensweg hinter sich, bis die Diagnose steht. Die gute Nachricht: Egal ob akut oder chronisch – es gibt Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und die Prostata wieder zur Ruhe zu bringen. In diesem Ratgeber erfährst Du, woran Du eine Prostatitis erkennst und mit welchen natürlichen Therapien Du Deiner Prostata Gutes tun kannst (begleitend zur ärztlichen Behandlung). Dabei halten wir uns streng an die EU-Health-Claims-Vorgaben und stützen uns auf aktuelle wissenschaftliche Quellen. Los geht’s!

Symptome: Woran Du eine Prostataentzündung erkennst

Die Symptome einer **Prostataentzündung** können je nach Art und Schwere der Erkrankung variieren. Typisch ist jedoch eine Kombination aus lokalen Beschwerden im Becken und Problemen beim Wasserlassen. Hier ein Überblick über mögliche Symptome einer Prostatitis:

  • Schmerzen im Beckenbereich: Häufig verspüren Betroffene Schmerzen oder einen dumpfen Druck im unteren Rücken, im Damm (Bereich zwischen Hoden und After) oder tief im Unterbauch. Auch Schmerzen in den Hoden oder der Leiste können auftreten. Bei der akuten bakteriellen Prostatitis können die Schmerzen sehr stark sein, während sie bei chronischen Verläufen eher diffuses Unwohlsein verursachen.
  • Probleme beim Wasserlassen: Eine entzündete Prostata schwillt an und drückt auf die Harnröhre. Dadurch fällt das Wasserlassen schwer. Typische Anzeichen sind ein schwacher Harnstrahl, Startschwierigkeiten (Verzögerung bis der Urin fließt) und das Gefühl, die Blase nie ganz entleeren zu können. Viele Männer müssen *häufiger zur Toilette*, vor allem nachts (Nykturie). Das Wasserlassen kann außerdem *brennen* oder schmerzhaft sein.
  • Häufiger Harndrang: Eine gereizte Prostata kann ständig Signale senden, obwohl die Blase kaum gefüllt ist. Folge: Man hat das Gefühl, dauernd aufs WC zu müssen. Dieser ständige Drang ist besonders bei chronischer Prostatitis ein großes Problem im Alltag.
  • Schmerzen beim oder nach dem Samenerguss: Da die Prostata an der Produktion der Samenflüssigkeit beteiligt ist, kann eine Entzündung zu Schmerzen während oder direkt nach der Ejakulation führen. Manche Männer bemerken auch Blut im Ejakulat – ein weiteres Warnzeichen, das ärztlich abgeklärt werden sollte.
  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Bei der akuten Prostatitis kommen oft **Fieber**, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und sogar Kreislaufprobleme hinzu. Die Prostata ist in solchen Fällen sehr druckempfindlich. Dieses akute Bild ähnelt einer Grippe und sollte umgehend behandelt werden. Chronische Verläufe gehen hingegen selten mit Fieber einher, können aber enorm auf die Lebensqualität schlagen – dauerhafte Schmerzen und Schlafstörungen durch nächtlichen Harndrang führen nicht selten zu Erschöpfung.

Wichtig: Die Symptome einer Prostatitis überschneiden sich teilweise mit anderen Erkrankungen. Zum Beispiel können eine Blasenentzündung oder eine vergrößerte Prostata (BPH) ähnliche Beschwerden verursachen. Auch Schmerzen beim Ejakulieren könnten theoretisch andere Ursachen haben. Deshalb sollte bei starken oder langanhaltenden Symptomen unbedingt ein Urologe hinzugezogen werden. Er kann durch Untersuchungen – etwa Urintests, Abtasten der Prostata und Ultraschall – feststellen, ob tatsächlich eine Entzündung vorliegt. Gerade hohes Fieber, Blut im Urin/Sperma oder akuter Harnverhalt (wenn plötzlich gar kein Urin mehr kommt) sind Alarmsignale – zögere in solchen Fällen nicht und suche sofort ärztliche Hilfe!

Ursachen und Arten der Prostatitis

Es gibt verschiedene Formen der Prostatitis, die sich in Ursachen und Verlauf unterscheiden:

  • Akute bakterielle Prostatitis (Kategorie I): Hier ist die Ursache klar – eine bakterielle Infektion. Meist steigen Bakterien aus der Harnröhre in die Prostata auf. Risikofaktoren sind zum Beispiel *Harnwegsinfekte*, ungeschützter Analverkehr (Übertragung von Darmbakterien) oder ein dauerhaft liegender Blasenkatheter. Die akute Prostatitis beginnt plötzlich und heftig mit starken Schmerzen, Fieber und oft auch Blut im Urin. Die Prostata ist eitrig entzündet; manchmal bilden sich Abszesse. Diese Form ist ernst, aber zum Glück relativ selten (etwa 2–5 % der Fälle). Mit Antibiotika lässt sie sich in der Regel gut behandeln, jedoch ist eine ausreichend lange Therapiedauer wichtig (mindestens 4–6 Wochen), damit wirklich alle Keime abgetötet werden.
  • Chronische bakterielle Prostatitis (Kategorie II): Dabei handelt es sich um wiederkehrende oder langwierige Infektionen der Prostata. Häufig steckt ein bakterieller Herd in der Drüse, der trotz Antibiotika nicht vollständig ausheilt. Typisch ist, dass die Symptome zwischenzeitlich milder werden, aber immer wieder aufflammen. In manchen Fällen liegen *Prostatasteine* vor, in denen sich Bakterien verstecken können. Chronische bakterielle Prostatitis macht nur etwa 5 % aller Prostatitis-Fälle aus. Wenn sie auftritt, sind es meist ähnliche Erreger wie bei akuten Infektionen (z.B. *E. coli* oder *Enterokokken*). Eine konsequente, oft längerfristige Antibiotikatherapie ist hier angezeigt, manchmal kombiniert mit anderen Maßnahmen.
  • Chronische abakterielle Prostatitis / CPPS (Kategorie III): Dies ist die mit Abstand häufigste Form (90 % aller Fälle). Hier finden sich **keine** Erreger in Prostata oder Urin, trotzdem leiden die Patienten unter chronischen Prostatitis-Symptomen. Man unterscheidet einen *entzündlichen* Typ (IIIA, mit erhöhten Entzündungszellen im Prostatasekret) und einen *nicht-entzündlichen* Typ (IIIB, auch Prostatodynie genannt). Die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt – wahrscheinlich handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Diskutiert werden:
  • Beckenboden-Verspannungen: Viele Männer mit CPPS haben empfindliche, verkrampfte Beckenbodenmuskeln. Triggerpunkt-Untersuchungen zeigen oft eine ausgeprägte Muskeltenderness im Beckenbereich. Möglicherweise führt ständiger muskulärer Stress zu Schmerzen, die auf die Prostata projiziert werden.
  • Nervenreizung / Neuropathie: Chronische Entzündungen oder auch Rückenprobleme könnten die Nervenbahnen, die die Prostata versorgen, sensibler machen. Das Schmerzempfinden ist dann erhöht, obwohl kein aktueller Infekt besteht.
  • Immunologische Faktoren: Eine Theorie ist, dass eine frühere Infektion oder andere Reize eine dauerhafte Immunreaktion in der Prostata auslösen. Es kommt zu einer Art *autoimmuner Entzündung*, die ohne Erreger weiter schwelt.
  • Psychosomatische Einflüsse: Stress, Angst und Depression können körperliche Schmerzen verstärken – und umgekehrt kann ständiger Schmerz psychisch zermürben. Bei chronischer Prostatitis sieht man häufig einen Teufelskreis aus Schmerz und seelischer Belastung. Studien zeigen, dass ein Großteil der CPPS-Patienten unter psychischen Begleiterkrankungen leidet; in einer Untersuchung gaben bis zu 78 % depressive Verstimmungen an【6】. Stress gilt als möglicher Auslöser und Verstärker von CPPS-Symptomen. Betroffene berichten nicht selten, dass Schübe in stressigen Lebensphasen häufiger auftreten. (Hier hilft es, Entspannungstechniken und Bewältigungsstrategien in den Alltag zu integrieren – dazu später mehr.)
  • Asymptomatische Prostatitis (Kategorie IV): Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch symptomlose Prostataentzündungen gibt. Dabei werden z.B. im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung Entzündungszellen in der Prostata gefunden, ohne dass der Mann Beschwerden hat. Diese Form ist klinisch meist bedeutungslos und braucht keine Behandlung – außer es bestehen spezielle Gründe (z.B. unerfüllter Kinderwunsch in Zusammenhang mit entzündlichem Prostatasekret).

Wie Du siehst, ist Prostatitis ein komplexes Feld. Insbesondere das chronische Beckenschmerzsyndrom erfordert oft Detektivarbeit, um die persönlichen Auslöser und wirksame Therapien zu finden. Standardmäßig werden – je nach Befund – Antibiotika, Alphablocker (zur Entspannung der Blasenmuskulatur) oder entzündungshemmende Schmerzmittel eingesetzt. Doch gerade bei der chronischen Prostatitis bringen diese Medikamente nicht immer den gewünschten Erfolg【4】. Viele Männer suchen daher ergänzende und natürliche Ansätze, um ihre Beschwerden in den Griff zu bekommen. Im nächsten Abschnitt stellen wir Dir genau solche *natürlichen Therapien und Hausmittel* ausführlich vor. Wichtig ist jedoch folgender Punkt: Bei einer akuten bakteriellen Prostatitis führt kein Weg an einer klassischen Antibiotika-Therapie vorbei – die Naturheilkunde kann hier lediglich unterstützend wirken. Natürliche Maßnahmen ersetzen also nicht den Gang zum Arzt, können aber helfen, die Heilung zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern. Das gilt besonders für die chronische Prostatitis, wo schulmedizinisch oft „nichts Auffälliges“ gefunden wird und man vor der Herausforderung steht, die Lebensqualität trotz anhaltender Beschwerden zu verbessern. Schauen wir uns also an, was Du selbst tun kannst, um Deiner Prostata Gutes zu tun.

Natürliche Therapien und Hausmittel bei Prostatitis

Hilft viel trinken? Welche Kräuter sind sinnvoll? Kann ich die Entzündung durch Ernährung beeinflussen? – Solche Fragen stellen sich fast alle Betroffenen. Die gute Nachricht: Es gibt tatsächlich eine Reihe von **Hausmitteln und naturheilkundlichen Ansätzen**, die vielen Männern Linderung verschaffen. Während keine einzelne Kräuterpille eine Prostatitis „wegzaubern“ kann, setzt die Naturheilkunde an verschiedenen Stellen an: Entzündungen hemmen, die Blase beruhigen, verkrampfte Muskeln entspannen und das Immunsystem stärken. Wichtig ist ein ganzheitlicher Ansatz – oft macht die Kombination mehrerer Maßnahmen den Unterschied【4】. Wir stellen Dir hier die wichtigsten natürlichen Therapien vor. Alle empfohlenen Methoden sind sanft und nebenwirkungsarm, sodass Du sie problemlos begleitend zu einer ärztlichen Behandlung einsetzen kannst. (Dennoch gilt: Sprich bei Unsicherheit immer mit Deinem Urologen, vor allem wenn Du bereits Medikamente nimmst.)

Wärme und Entspannung gegen den Schmerz

Ein einfaches Hausmittel, das viele Prostatitis-Patienten als wohltuend empfinden, ist **Wärme**. Wärme entspannt die Muskulatur und fördert die Durchblutung im Becken – genau das Richtige bei verkrampften, schmerzenden Bereichen. Probiere zum Beispiel Folgendes aus:

  • Warme Sitzbäder: Fülle eine Badewanne oder Sitzbadewanne mit angenehm warmem Wasser (etwa 37–39 °C) und bade Deinen Unterleib für 15–20 Minuten darin. Zusätze wie Kamillenextrakt oder Eichenrinden-Auszug können zusätzlich entzündungshemmend wirken (kein Heilversprechen, nur traditionelle Anwendung). Die Wärme lockert die Beckenbodenmuskulatur und viele Männer berichten, dass sich der Druckschmerz dadurch spürbar löst. Am besten täglich oder nach Bedarf anwenden – z.B. abends vor dem Schlafengehen, um entspannter in die Nacht zu kommen.
  • Wärmflasche oder Heizkissen: Auch eine klassische Wärmflasche auf dem Unterbauch oder zwischen den Beinen (im Sitzen vorsichtig unter den Damm legen) kann Linderung verschaffen. Achte darauf, dass die Temperatur angenehm ist und keine Verbrennungsgefahr besteht. Wärmecremes (durchblutungsfördernde Salben) im unteren Rücken/Damm-Bereich sind eine weitere Option.
  • Warm halten und Durchblutung fördern: Zieh Dich gerade bei kühler Witterung warm an – kalte Füße oder ein kalter Unterleib können die Beschwerden verschlimmern. Auch sanfte Bauchdecken-Massagen oder regelmäßige Sauna-Besuche (sofern Kreislauf stabil) kurbeln die Durchblutung im Beckenboden an und helfen dem Körper, Verspannungen zu lösen. In einer kleinen Studie zeigte z.B. Wärmetherapie (therapeutischer Ultraschall) gute Effekte auf Prostatitis-Schmerzen, was den Nutzen von Wärme untermauert. (*Wissenschaftlich ist der Nutzen noch nicht abschließend belegt; weitere Studien erforderlich.*)

Parallel zur äußeren Wärme tut oft auch **innere Entspannung** not: Chronische Schmerzen führen zu Stress und Anspannung – und Stress wiederum kann die Schmerzwahrnehmung erhöhen. Es entsteht ein Teufelskreis. Hier ein paar Tipps, um Körper und Geist etwas Ruhe zu gönnen:

  • Entspannungstechniken: Techniken wie *Progressive Muskelentspannung*, *autogenes Training* oder Yoga können helfen, die allgemeine Anspannung zu senken. Beispielsweise berichten viele CPPS-Patienten über Besserung, wenn sie regelmäßig Atemübungen und Meditation praktizieren. Solche Methoden senken nachweislich Stresshormone und können die Schmerztoleranz erhöhen – ein wichtiger Baustein im Umgang mit chronischen Beckenschmerzen.
  • Psychologische Unterstützung: Schwere chronische Fälle gehen häufig mit Niedergeschlagenheit oder depressiven Verstimmungen einher. Es ist keine Schande, sich psychologische Hilfe zu suchen. Spezialisierte Schmerztherapeuten oder Verhaltenstherapeuten können Strategien vermitteln, wie man besser mit dem Schmerz lebt. Studien legen nahe, dass ein gezieltes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Training (etwa zur Reduktion von *Katastrophendenken* über den Schmerz) die Lebensqualität bei CPPS deutlich verbessern kann. Auch der Austausch in Selbsthilfegruppen kann entlastend sein – zu wissen, dass man nicht allein ist, hilft psychisch enorm.

Ziel ist es, einen Entspannungsmodus für den Körper zu schaffen, damit die Dauerschleife „Schmerz–Verspannung–noch mehr Schmerz“ durchbrochen wird. Wärme und Entspannung bilden somit ein Fundament der natürlichen Therapie. Doch es gibt noch mehr, was Du tun kannst – von innen heraus.

Ernährung und Hydration: Die Prostata freundlich behandeln

„Du bist, was Du isst“ – dieses Motto gilt auch mit Blick auf die Prostata. Eine generell gesunde Ernährung unterstützt Dein Immunsystem und kann Entzündungsprozesse im Körper positiv beeinflussen. Zwar gibt es keine spezielle „Prostatitis-Diät“, aber folgende Empfehlungen haben sich bewährt:

  • Viel trinken: Eine hohe Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2–3 Liter täglich, vor allem Wasser oder Kräutertee) hält die Harnwege durchspült. Das ist insbesondere nach einer bakteriellen Prostatitis wichtig, um restliche Keime auszuschwemmen. Zudem können konzentrierter Urin und seltenes Wasserlassen die Blase reizen – häufiges Trinken verdünnt den Urin und kann die Beschwerden lindern. **Achtung:** Falls Du akut Probleme mit dem Wasserlassen hast (starker Harnverhalt), sprich das Trinkpensum mit dem Arzt ab. Ansonsten gilt: trinken, trinken, trinken.
  • Reizstoffe meiden: Viele Männer stellen fest, dass gewisse Genussmittel ihre Symptome verschlimmern. Kandidaten sind vor allem *Alkohol*, *Koffein* (Kaffee, Cola, Energy-Drinks) sowie *scharfe Gewürze* und sehr *säurehaltige Lebensmittel*. Diese können die Blase und Prostata reizen. Versuche, eine Zeit lang z.B. auf Alkohol und stark gewürzte Speisen zu verzichten, und beobachte, ob es Dir besser geht. Insbesondere Alkohol wirkt harntreibend und gefäßerweiternd, was bei einer entzündeten Prostata kontraproduktiv sein kann. Die gängige Empfehlung lautet daher: Wenig bis kein Alkohol und mäßig Koffein, bis die Entzündung abgeklungen ist.
  • Antientzündliche Kost: Setze vermehrt auf Lebensmittel, die Entzündungsreaktionen entgegenwirken. Dazu gehören *Omega-3-Fettsäuren* (fetter Seefisch wie Lachs, Walnüsse, Leinsamen), viel *Obst und Gemüse* (reich an Antioxidantien), sowie Gewürze wie *Kurkuma* und *Ingwer*. Omega-3-Fette sind bekannt für ihre entzündungshemmenden Effekte – Studien zeigen, dass sie generell bei chronischen Entzündungen im Körper hilfreich sein können (z.B. bei Rheuma). Zwar gibt es für Prostatitis hier noch keinen spezifischen zugelassenen Health Claim, doch schaden wird es nicht, mehr Fisch statt rotem Fleisch zu essen. Gleichzeitig solltest Du stark verarbeitete Nahrungsmittel, zuckerreiche Getränke und übermäßigen Konsum von rotem Fleisch reduzieren, da diese Entzündungsprozesse fördern können.
  • Ballaststoffe und Darmgesundheit: Verstopfung übt Druck auf die Prostata aus – nicht ideal, wenn diese sowieso entzündet ist. Achte daher auf eine ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse, Obst), um die Verdauung in Schwung zu halten. Ein gesunder Darm hat zudem Einfluss auf das Immunsystem. Es gibt erste Hinweise, dass das *Mikrobiom* bei Prostatitis eine Rolle spielen könnte, z.B. hinsichtlich wiederkehrender Harnwegsinfekte. In Absprache mit dem Arzt kann in manchen Fällen auch der Einsatz von **Probiotika** sinnvoll sein, um die Darmflora zu stärken – jedoch ist das Forschungsfeld hierzu noch jung (*Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*).

Zusammengefasst: Eine ausgewogene, eher pflanzenbasierte Kost mit viel Flüssigkeit schafft ein Umfeld, in dem sich Deine Prostata besser erholen kann. Du entlastest Deinen Körper, versorgst ihn mit wichtigen Nährstoffen und vermeidest Reize, die unnötig „Öl ins Feuer“ gießen würden. Besonders akut entzündete Prostatae danken es Dir, wenn Du ihnen Scharfes und Alkohol ersparst. Und falls Du rauchst: Auch Nikotin beeinflusst die Durchblutung negativ – ein guter Zeitpunkt, um über das Rauchen aufzuhören (Deine Prostata und Dein ganzer Körper werden es Dir danken).

Bewegung und Beckenbodentraining

Auch wenn man sich bei Schmerzen im Becken am liebsten schonen würde: **Moderate Bewegung** kann bei Prostatitis durchaus hilfreich sein. Körperliche Aktivität verbessert die Durchblutung (auch der Prostata) und fördert den Lymphabfluss, was Entzündungsstoffe schneller abtransportieren kann. Zudem baut Bewegung Stresshormone ab. Hier ein paar Tipps in diesem Bereich:

  • Regelmäßige, leichte Bewegung: Versuche, Dich täglich zumindest 30 Minuten zu bewegen – sei es ein zügiger Spaziergang, Radfahren auf dem Hometrainer (mit weichem Sattel!) oder Schwimmen. Intensive Sportarten wie Mountainbiken auf unebenen Trails oder Krafttraining mit starkem Pressdruck sind in der akuten Phase weniger geeignet, da sie den Beckenboden belasten könnten. Aber leichte Ausdauerbewegung ist ideal. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiger Sport die Lebensqualität von Männern mit CPPS verbessern kann, vermutlich durch die Kombination aus Endorphin-Ausschüttung und Entspannungswirkung auf die Muskulatur.
  • Beckenboden-Übungen: Vielen ist nicht bewusst, dass man den Beckenboden sowohl anspannen als auch gezielt entspannen kann. Physiotherapeuten oder Urologen können spezielle Übungen vermitteln, um den Beckenboden zu stärken und Verspannungen zu lösen. Beispielsweise helfen *Kegel-Übungen* (rhythmisches Anspannen und Loslassen der Beckenbodenmuskulatur) dabei, ein Gefühl für diesen Muskelbereich zu entwickeln. Wichtig: Bei CPPS ist oft nicht Kräftigung, sondern **Entkrampfung** gefragt. Ein erfahrener Physio kann Dir manuelle Triggerpunkt-Therapie anbieten – dabei werden schmerzhafte Muskelverhärtungen im Beckenboden ertastet und gelockert. In einer Studie waren bei Männern mit chronischer Prostatitis in über 50 % der Fälle druckschmerzhafte Punkte in der Beckenbodenmuskulatur nachweisbar【5】, und deren Behandlung führte zu Symptomlinderung. Zögere also nicht, hier professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (*Wissenschaftlich ist der Nutzen noch nicht abschließend belegt; weitere Studien erforderlich.*).
  • Vermeide langes Sitzen auf harten Unterlagen: Viele von uns sitzen stundenlang im Büro – schlecht für die Prostata! Bei akutem Schmerz kann ein weiches Sitzkissen (oder ein spezieller Prostata-Ring) enorm helfen, den Druck vom Dammbereich zu nehmen. Steh außerdem regelmäßig auf, laufe umher oder mache Dehnübungen, um den Blutfluss anzuregen. Eine Faustregel: Alle 30 Minuten kurz bewegen.
  • Sexualität: Zwar ist das kein klassisches „Training“, aber dennoch wichtig: Ein regelmäßiger Samenerguss kann helfen, die Prostata zu entleeren und Sekretstau vorzubeugen. Früher sprach man vom „Entleerungseffekt“ – tatsächlich empfehlen manche Urologen bei chronischer Prostatitis, auf ein ausgeglichenes Sexleben zu achten (sofern es nicht gerade weh tut). **Achtung:** Bei akuter bakterieller Prostatitis sollte man Geschlechtsverkehr meiden, bis die Infektion abgeklungen ist, um den Partner nicht zu gefährden und der Prostata Ruhe zu gönnen. Bei chronischer Prostatitis hingegen kann moderater Sex (oder Masturbation) durchaus entlastend wirken. Hör auf Deinen Körper: Wenn es Dir guttut, spricht nichts dagegen.

In Summe unterstützt Bewegung Deine Heilung auf mehreren Ebenen – physisch und mental. Wichtig ist, das richtige Maß zu finden: Übertreib es nicht (Hochleistungssport ist jetzt nicht dran), aber werde auch nicht zum Couch-Potato. Ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft kann Wunder wirken: Du kurbelst die Durchblutung an, bekommst den Kopf frei und tust ganz nebenbei noch etwas für Herz und Kreislauf. Deine Prostata mag keine ständige Beckenstarre, also bring Bewegung ins Spiel!

Pflanzliche Helfer: Kräuter und Extrakte für die Prostata

Die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) hält einige interessante **Heilpflanzen** bereit, die traditionell bei Prostatabeschwerden eingesetzt werden. Einige davon kennst Du vielleicht schon aus der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung – tatsächlich überschneiden sich die natürlichen Mittel bei BPH und Prostatitis teilweise. Wichtig zu wissen: Die meisten pflanzlichen Präparate zielen darauf ab, die Symptome zu lindern (z.B. durch abschwellende, entzündungshemmende oder hormonmodulierende Effekte). Sie sind also als unterstützende Therapie gedacht und ersetzen nicht eine ggf. notwendige Antibiotika-Gabe bei bakterieller Infektion. Dennoch zeigen Studien, dass manche Pflanzenextrakte deutliche Vorteile bringen können. Hier die bekanntesten **Pflanzenwirkstoffe für die Prostata** und was die Wissenschaft über sie sagt:

  • Sägepalmen-Extrakt (Serenoa repens): Die Sägepalme ist ein Klassiker bei Prostataleiden. Ihr Extrakt aus den Beeren wird seit Jahrzehnten bei BPH eingesetzt, um Symptome wie häufigen Harndrang zu bessern. Bei Prostatitis bzw. CPPS wird Sägepalme ebenfalls erprobt: Die Pflanze wirkt leicht *entzündungshemmend* und *abschwellend* auf das Gewebe. In einer italienischen Studie erhielten z.B. 157 chronische Prostatitis-Patienten entweder Sägepalme (Permixon®) oder das Medikament Tamsulosin; nach 6 Wochen berichteten über 75 % der Männer in der Sägepalmen-Gruppe von einer deutlichen Besserung【9】【10】 – vergleichbar mit der Wirksamkeit des chemischen Mittels, insbesondere was die Schmerzlinderung anging. Auch Kombinationen aus Sägepalme mit anderen Naturstoffen zeigten gute Resultate: Ein Präparat mit Sägepalme, Lycopin (Tomaten-Antioxidans) und Selen verbesserte in einer Studie die Symptome signifikant stärker als Sägepalme allein【9】. Fazit: Sägepalme kann bei chronischen Prostatitisbeschwerden einen Versuch wert sein, vor allem wenn irritative Harnwegsprobleme im Vordergrund stehen. (Offizieller Hinweis: *Die Zusammenhänge zwischen Sägepalmen-Extrakt und einer Linderung von Prostatabeschwerden sind bisher nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*)
  • Kürbiskerne und Kürbiskern-Extrakt (Cucurbita pepo): Auch der **Kürbis** ist ein bewährtes Hausmittel bei Prostatabeschwerden. Kürbiskerne enthalten Beta-Sitosterol, ein Pflanzensterin, das entzündungshemmend wirken und die Blasenfunktion verbessern kann. In Bezug auf BPH zeigen Meta-Analysen, dass Beta-Sitosterol die Harnflussrate verbessert und nächtliches Wasserlassen reduziert. (*Die Zusammenhänge zwischen Kürbiskern-Extrakt und der Linderung von Prostatabeschwerden sind bisher nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*) Bei Prostatitis sind Studien rar, aber aufgrund der antientzündlichen Eigenschaften lohnt es sich, Kürbiskerne in den Speiseplan einzubauen (z.B. täglich eine Handvoll) oder spezielle Kürbiskern-Extrakt-Präparate zu probieren. Kürbiskerne liefern auch viel **Zink**, ein Spurenelement, das für die Prostata wichtig ist. Zink trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und unterstützt einen normalen Testosteronspiegel im Blut (zugelassener Health Claim). Viele Prostatapatienten haben einen erhöhten Zinkverbrauch – etwas mehr Zink über die Nahrung zuzuführen (z.B. auch via Nüsse, Haferflocken oder als Supplement) kann daher sinnvoll sein.
  • Brennnesselwurzel (Urtica dioica): Die Brennnessel ist als „Männerkraut“ bekannt, vor allem ihre Wurzel. Sie wird oft in Kombipräparaten mit Sägepalme eingesetzt. Brennnesselwurzel kann entzündungsmodulierend wirken und leichte abschwellende Effekte haben. In einer Studie mit chronischer Prostatitis konnte Brennnessel zusammen mit Quercetin die Rückfallrate nach Antibiotikatherapie senken. Zudem ist Brennnessel harntreibend – was hilft, die Harnwege durchzuspülen. Viele Prostata-Teemischungen enthalten daher Brennnesselblätter. Hinweis: Keine Wunder erwarten, aber als Baustein ist Brennnessel eine sichere und günstige Option. (*Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*)
  • Roggenpollen-Extrakt (Secale cereale): Weniger bekannt, aber in der Studienlage durchaus bemerkenswert, ist Roggenpollen. Ein speziell aufbereiteter Pollen-Extrakt (Handelsname Cernilton®) wurde in mehreren klinischen Studien bei CPPS getestet. Ergebnis: Pollenextrakt konnte die Schmerzen und das Allgemeinbefinden signifikant verbessern. In einer placebokontrollierten Studie aus Deutschland berichteten nach 12 Wochen 70 % der Männer unter Roggenpollen über eine spürbare Symptomlinderung【3】, verglichen mit 50 % in der Placebogruppe. Besonders die Lebensqualität und die Schmerzfreiheit nahmen zu. Pollen enthält u.a. Substanzen, die die Produktion von entzündungsfördernden Prostaglandinen hemmen. Dieser Effekt könnte die beobachtete Besserung erklären. Für Dich heißt das: Ein Versuch mit Pollenextrakt (erhältlich als Kapseln) könnte lohnend sein, vor allem wenn Schmerzen im Vordergrund stehen – sprich aber vorher mit Deinem Arzt, falls Du Allergiker bist (Pollen!). (*Die Zusammenhänge zwischen Roggenpollen-Extrakt und einer Linderung von Prostatitis-Symptomen sind bisher nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*)
  • Grüner Tee (Camellia sinensis): Grüner Tee ist reich an Epigallocatechingallat (EGCG), einem Polyphenol mit stark antioxidativen Eigenschaften. Im Labor zeigte EGCG sogar hemmende Effekte auf Prostatazellen und Entzündungsmarker. Für CPPS gibt es noch keine konkreten Humanstudien, aber: Grüner Tee trinken schadet sicher nicht, im Gegenteil. Du tust Deinem Körper etwas Gutes und nimmst Antioxidantien auf, die generell Entzündungen abmildern können. Wichtig: Grüner Tee enthält Koffein – wenn Du empfindlich bist, trink ihn tagsüber und nicht literweise. 1–2 Tassen am Tag sind ein guter Richtwert. (Pluspunkt: Grüner Tee kann auch beruhigend wirken trotz Koffein, dank L-Theanin.)
  • Quercetin: Hierbei handelt es sich nicht um ein Kraut an sich, sondern um einen **pflanzlichen Bioflavonoid**-Stoff, der in vielen Früchten und Gemüsen vorkommt (z.B. Äpfel, Zwiebeln, Beeren). Quercetin als Nahrungsergänzung hat sich in Studien als überraschend wirksam bei chronischer Prostatitis erwiesen. In einer doppelblinden Studie erhielten Männer mit CPPS vier Wochen lang Quercetin (2×500 mg täglich) oder Placebo: 67 % der Quercetin-Gruppe erzielten eine deutliche Symptomverbesserung, verglichen mit nur 20 % unter Placebo【2】. Die durchschnittliche Symptomscore-Reduktion war unter Quercetin signifikant stärker. Später wurde Quercetin oft in Kombination mit Bromelain und Papain getestet (zur besseren Resorption) – auch hier bestätigte sich der Nutzen. Quercetin wirkt antioxidativ und hemmt bestimmte Entzündungsstoffe (z.B. Zytokine und Prostaglandine). Für Dich bedeutet das: Quercetin könnte einen Versuch wert sein, gerade bei chronischen Verläufen. Es ist in vielen „Prostata-Formeln“ enthalten oder als Einzelpräparat erhältlich. Achte auf eine hochwertige Zubereitung und kläre die Einnahme ggf. mit Deinem Arzt ab. (*Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*)
  • Weitere Pflanzen und Naturstoffe: Die Liste ließe sich fortsetzen: *Afrikanischer Pflaumenbaum* (Pygeum africanum) mit dem Wirkstoff Beta-Sitosterol zeigt gute Effekte bei BPH und wird auch bei CPPS diskutiert. *Echtes Goldrutenkraut* (Solidago) und *Bärentraubenblätter* werden traditionell zur Harnwegsdesinfektion eingesetzt (v.a. bei begleitenden Blasenentzündungen). *Kurkuma* (Curcumin) ist ein starker Entzündungshemmer – in Kombination mit Quercetin wurden in einer Studie bessere Behandlungserfolge erzielt. Und *Palmitoylethanolamid (PEA)*, ein entzündungsmodulierender Fettkörper, zeigt in ersten Untersuchungen Potenzial bei Beckenschmerzen. Insgesamt gilt: Die Pflanzenwelt bietet viele Ansatzpunkte, jedoch reichen die Beweise oft noch nicht für eine offizielle gesundheitsbezogene Angabe. Wir empfehlen, gezielt jene Naturmittel auszuwählen, die durch Studien am meisten überzeugen – Sägepalme, Kürbis, Roggenpollen, Quercetin und Co. gehören dazu. Kombiniere aber nicht wahllos alles durcheinander, sondern taste Dich an 1–2 Präparate heran und beobachte die Wirkung über mehrere Wochen. Dein Urologe oder Heilpraktiker kann Dich dabei beraten. (*Keine dieser pflanzlichen Wirkungen ist bisher von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*)

Wichtig: Naturheilmittel brauchen oft etwas Zeit, bis sie anschlagen. Gib einer pflanzlichen Kur wenigstens 4–6 Wochen, bevor Du die Wirkung bewertest. Und nutze bevorzugt qualitativ hochwertige Produkte (standardisierte Extrakte). Viele der genannten Stoffe sind in durchdachten Kombi-Präparaten enthalten, die speziell für die Prostata entwickelt wurden. Zum Beispiel bietet XTRAFUEL einen Prosta Plus Komplex an – eine Formel in Apothekenqualität mit Sägepalmen- und Kürbiskernextrakt, angereichert mit Vitamin E und Zink für antioxidativen Zellschutz und hormonelle Balance. Solch ein Produkt zielt darauf ab, die Prostata-Gesundheit ganzheitlich zu unterstützen【7】. (*Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*)

Schulmedizin und Natur vereint: Ganzheitlich heilen

Zum Abschluss dieses Therapie-Teils ist es mir wichtig zu betonen, dass **Schulmedizin und Naturheilkunde kein Widerspruch** sein müssen – im Gegenteil, sie können sich ideal ergänzen. Eine akute bakterielle Prostatitis gehört in ärztliche Behandlung, meist mit Antibiotika, eventuell Schmerzmitteln und Bettruhe. Unterstützend kannst Du aber parallel all das einsetzen, was wir oben beschrieben haben: viel trinken, Wärme anwenden, entzündungshemmende Kräutertee-Kuren machen, etc. Es gibt Hinweise, dass etwa Sägepalme und Quercetin die Erfolgsrate einer Antibiotikatherapie bei chronischer bakterieller Prostatitis steigern können. In einer Studie aus Italien wurde eine Gruppe von Männern mit chronischer Prostatitis gleichzeitig mit Antibiotika **und** einer Pflanzenstoff-Kombi (Sägepalme + Brennnessel + Quercetin + Kurkumin) behandelt: Nach einem Monat waren fast 90 % der Patienten beschwerdefrei und es gab keine Rückfälle innerhalb von 6 Monaten. Die Vergleichsgruppe mit Antibiotikum allein schnitt deutlich schlechter ab. Solche Ergebnisse sind vielversprechend – sie zeigen, dass die naturheilkundlichen Ansätze mehr sind als „Placebo“. (*Die unterstützende Wirkung pflanzlicher Präparate bei Prostatitis ist bisher nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.*)

Bei der *chronischen Prostatitis* gibt es – das muss man ehrlich sagen – kein Patentrezept und keine einzelne Pille, die alles kuriert. Hier ist oft ein **multimodaler Ansatz** gefragt: Eine Kombination aus Medikamenten (wenn nötig), Lebensstiländerungen, Physiotherapie und pflanzlichen bzw. ergänzenden Mitteln. Die offiziellen Leitlinien empfehlen, die Behandlung individuell auf die Hauptbeschwerden abzustimmen【8】. Genau das kannst Du tun: Höre in Dich hinein, was Dir am meisten zusetzt – sind es die Schmerzen? Die ständigen Toilettengänge? Der psychische Stress? – und setze dort an. Die in diesem Kapitel vorgestellten natürlichen Maßnahmen zielen auf all diese Ebenen:

  • **Schmerzen lindern:** durch Wärme, Entspannung, entzündungshemmende Kräuter (Quercetin, Kurkuma, Omega-3, etc.).
  • **Harndrang bessern:** durch Durchspülen (Trinken), abschwellende Pflanzen (Sägepalme, Kürbis) und Blasenberuhigung (Alkohol/Koffein-Pause, evtl. Kräutertees).
  • **Verspannungen lösen:** durch Beckenbodentraining, Massagen, moderate Bewegung, heiße Bäder.
  • **Seele unterstützen:** durch Stressabbau, Austausch, eventuell psychologische Begleitung.
  • **Prostata stärken:** durch Nährstoffe (Zink, Vitamin E, Vitamin D), die das Gewebe gesund halten und die Abwehr fördern.

Dieser ganzheitliche Ansatz erfordert etwas Geduld – aber er wirkt bei vielen Männern nachhaltig. Und das Schöne: Du selbst kannst aktiv etwas für Dich tun, anstatt passiv nur auf Tabletten zu hoffen. Natürlich ist jeder Fall anders, und was dem einen hilft, mag dem anderen weniger bringen. Lass Dich davon nicht entmutigen. Probieren, beobachten, dranbleiben – so findest Du heraus, welche natürlichen Therapien für Dich persönlich am besten funktionieren.

Prostatitis natürlich lindern: Tipps für den Alltag

Nach all den Infos hier noch einmal die wichtigsten **praktischen Tipps** in Kurzform. Damit kannst Du sofort anfangen, Deiner Prostata etwas Gutes zu tun:

  1. Bleib in Bewegung: Vermeide stundenlanges Sitzen, geh regelmäßig spazieren und mach leichte Gymnastik. Das fördert die Durchblutung der Prostata.
  2. Wärme tut gut: Gönn Dir tägliche warme Sitzbäder oder leg eine Wärmflasche auf. Wärme entspannt verkrampfte Muskeln und lindert Schmerzen.
  3. Trink ausreichend: 2–3 Liter Wasser oder Kräutertee am Tag helfen, die Harnwege zu spülen. Reduziere Alkohol, Kaffee und scharfe Gewürze – Deine Blase wird es danken!
  4. Ernähr Dich entzündungshemmend: Mehr Fisch, Gemüse, Omega-3 und Vollkorn, weniger Zucker und Fertigkost. Kürbiskerne knabbern für die extra Portion Zink.
  5. Kräuter und Nährstoffe nutzen: Erwäge bewährte Pflanzenpräparate wie Sägepalme oder Roggenpollen. Auch Quercetin (ein Antioxidans) kann laut Studien Symptome verbessern. Ein gutes Kombi-Präparat (z.B. mit Kürbis, Sägepalme, Zink) kann praktisch sein – am besten in Absprache mit dem Arzt einsetzen.
  6. Beckenboden entspannen: Übe bewusstes Loslassen. Spezielle Physio oder Yoga können helfen, die Muskulatur zu lockern. Achte auf eine bequeme Sitzunterlage, um Druck von der Prostata zu nehmen.
  7. Hör auf Deinen Körper: Wenn Sex Deine Beschwerden lindert (was vorkommen kann, da die Prostata entleert wird), ist regelmäßiger Samenerguss okay. Wenn es die Schmerzen verstärkt, gönn Dir Ruhe – es ist keine Pflichtübung.
  8. Hol Dir Hilfe bei Bedarf: Chronische Schmerzen sind anstrengend. Sprich offen mit Deinem Arzt über alle Therapieoptionen – von Alphablockern bis Akupunktur. Und zögere nicht, auch psychologische Hilfe anzunehmen, falls Dich die Situation stark belastet.

Denke daran: **Geduld** ist bei Prostatitis das A und O. Gib Deinem Körper Zeit, sich zu regenerieren. Viele Männer machen die Erfahrung, dass die Beschwerden schubweise kommen und gehen. Rückschläge sind normal – wichtig ist, am Ball zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Mit der richtigen Mischung aus schulmedizinischer Behandlung und natürlichen Maßnahmen stehen die Chancen gut, dass Du Deine Prostataentzündung in den Griff bekommst.

Fazit: Ganzheitlich gegen Prostatitis

Eine Prostatitis kann zwar hartnäckig sein, aber Du bist ihr nicht hilflos ausgeliefert. In diesem Artikel haben wir gesehen: Die Ursachen sind vielfältig – und genauso vielfältig sollten die Lösungsansätze sein. **Natürliche Therapien** bieten einen Schatz an Möglichkeiten, Deine Beschwerden zu lindern: angefangen bei Wärme und Entspannung, über eine prostatagesunde Ernährung bis hin zu pflanzlichen Powerpaketen wie Sägepalme, Kürbis, Brennnessel & Co. (alles im Rahmen des Erlaubten natürlich). Wissenschaftliche Studien untermauern viele dieser Ansätze, auch wenn die EU für Prostata-spezifische Wirkungen (noch) keine Claims erteilt hat. Wichtig ist, realistische Erwartungen zu haben: Eine chronische Prostataentzündung verschwindet selten über Nacht. Aber Schritt für Schritt kannst Du Verbesserungen erreichen – weniger Schmerzen, seltener Harndrang, mehr Lebensqualität.

Setze auf eine **ganzheitliche Strategie**: Kümmere Dich um Deinen Körper *und* Deine Seele. Stärke Deine Prostata durch Nährstoffe und gute Gewohnheiten, und reduziere Stress, der auf ihr lastet. Und vor allem: Arbeite mit Deinem Arzt zusammen. Eine Prostatitis gehört ärztlich begleitet, schon um andere Erkrankungen auszuschließen. Die natürlichen Tipps hier sind als Ergänzung gedacht, nicht als alleiniger Ersatz. Im besten Fall greifen Schulmedizin und Naturheilkunde ineinander wie Zahnräder – zu Deinem Nutzen.

Am Ende des Tages kennt niemand Deine Prostata so gut wie Du selbst. Achte auf Zeichen, was ihr bekommt und was nicht. Vielleicht merkst Du schon bald: *„Hey, seit ich täglich meinen Liter Brennnessel-Kürbis-Tee trinke und abends meine Entspannungsübungen mache, schlafe ich besser und muss nachts kaum noch raus.“* Solche Fortschritte sind Gold wert. Und sollte ein Rückfall kommen – Kopf hoch! Jetzt hast Du ein ganzes Arsenal an sanften Waffen, um zurückzuschlagen.

Die Prostata ist ein sensibles Organ, das Aufmerksamkeit verdient. Mit natürlicher Unterstützung, ein bisschen Geduld und einem guten Arzt an Deiner Seite hast Du beste Chancen, bald wieder beschwerdefrei zu sein. **Bleib dran und gib Deiner Prostata die Pflege, die sie braucht – sie wird es Dir danken!**

Zum Weiterlesen: In unserem Ratgeber Prostata-Gesundheit – Natürliche Wege zur Unterstützung ab 40 findest Du weitere allgemeine Tipps, wie Du Deine Vorsteherdrüse fit und gesund hältst. Prävention ist schließlich die beste Medizin. In diesem Sinne: Alles Gute für Dich und Deine Prostata – auf dass sie bald wieder in die Ruhe kommt!

Quellen

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