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Histaminintoleranz: Ursachen, Symptome und Ernährungstipps

Leidest Du nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel unter Rötungen, Juckreiz, Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen? Dann könntest Du von einer Histaminintoleranz betroffen sein. Bei dieser Lebensmittelunverträglichkeit kann der Körper überschüssiges Histamin – ein biogenes Amin – nicht ausreichend abbauen. Die Beschwerden ähneln oft einer Allergie, doch anders als bei einer echten allergischen Reaktion steckt kein fehlgeleitetes Immunsystem dahinter, sondern ein Ungleichgewicht im Histaminhaushalt. In diesem Artikel erfährst Du, wie es zu Histaminintoleranz kommt, welche Symptome auftreten können, worin der Unterschied zur „Histaminallergie“ liegt und wie Du mit einer histaminarmen Ernährung Deine Beschwerden in den Griff bekommen kannst.

Ursachen und Mechanismen der Histaminintoleranz

Histaminintoleranz (auch als enterale Histaminose bezeichnet) entsteht, wenn im Körper mehr Histamin anfällt, als abgebaut werden kann. Histamin selbst entsteht vor allem durch den Abbau der Aminosäure Histidin. In vielen Lebensmitteln – insbesondere eiweißreichen wie Fisch oder Käse – wandeln Bakterien das Histidin bei Reifung oder Lagerung in Histamin um. So können z. B. verdorbener Fisch oder fermentierte Produkte enorme Histaminmengen anreichern. Normalerweise sorgt das Enzym Diaminoxidase (DAO) im Dünndarm dafür, dass mit der Nahrung aufgenommenes Histamin schnell abgebaut wird. Wenn jedoch ein Mangel an DAO vorliegt – etwa durch genetische Veranlagung, Schädigung der Darmschleimhaut oder DAO-blockierende Medikamente – gerät dieses System aus dem Gleichgewicht. Das Resultat ist ein Histaminüberschuss im Körper, der die vielfältigen Symptome der Histaminintoleranz auslöst.

Mehrere Faktoren können zu einem funktionellen DAO-Mangel führen. Einige Medikamente (zum Beispiel bestimmte Schmerzmittel, Antibiotika oder Antidepressiva) hemmen die DAO-Aktivität oder führen zur Freisetzung von Histamin. Auch Alkohol ist ein doppelt problematischer Faktor: Zum einen enthält insbesondere Rotwein selbst erhebliche Histaminmengen, zum anderen hemmt Alkohol die DAO und kann Mastzellen dazu anregen, körpereigenes Histamin auszuschütten. In der Summe kann schon eine kleine Menge Alkohol bei Histaminintoleranz deutliche Reaktionen hervorrufen.

Neben Alkohol gelten weitere Nahrungsmittel als sogenannte Histaminliberatoren. Das bedeutet, sie enthalten zwar wenig eigenes Histamin, können aber im Körper die Freisetzung von Histamin auslösen. Zu diesen Auslösern zählen z. B. Zitrusfrüchte, bestimmte Meeresfrüchte, Papaya, Tomaten, Nüsse (einschließlich Cashewkerne), Ananas, Spinat, Schokolade und Erdbeeren. Die genauen Mechanismen dahinter sind wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Wenn Du bemerkst, dass solche Lebensmittel bei Dir Beschwerden hervorrufen, kann es sinnvoll sein, auch sie im Blick zu behalten, obwohl ihr eigener Histamingehalt gering ist.

Ein wichtiges Indiz dafür, dass ein Ungleichgewicht im Histaminabbau die Ursache der Beschwerden ist, liefert die Beobachtung, dass sich die Symptomatik bei betroffenen Frauen während einer Schwangerschaft oft deutlich bessert. In der Schwangerschaft produziert der Körper (genauer: die Plazenta) enorme Mengen an DAO – der DAO-Spiegel im Blut steigt um das bis zu 150-Fache an. Dadurch wird überschüssiges Histamin viel effektiver abgebaut. Viele Frauen mit Histaminintoleranz stellen fest, dass sie in dieser Zeit weniger oder gar keine Beschwerden haben. Dieses Phänomen unterstreicht die zentrale Rolle der Diaminoxidase: Ist genügend DAO vorhanden, bleibt Histamin im Körper im Lot.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Hauptursache der Histaminintoleranz ist eine unzureichende Verstoffwechselung von Histamin aufgrund mangelnder DAO-Aktivität. Diese kann angeboren oder durch äußere Faktoren verstärkt sein. Zusätzlich können bestimmte Lebensmittel als Histaminliberatoren wirken oder selbst sehr viel Histamin mitbringen – wodurch das „Fass“ an Histamin überläuft und die Toleranzschwelle überschritten wird. Genau dann machen sich die vielfältigen Symptome bemerkbar.

Symptome: Wie macht sich eine Histaminintoleranz bemerkbar?

Histamin wirkt an unterschiedlichen Stellen im Körper und kann dementsprechend eine ganze Reihe von Symptomen verursachen. Viele Betroffene haben zunächst keinen Zusammenhang zu Lebensmitteln erkannt, da die Beschwerden vielfältig sind und nicht immer unmittelbar nach dem Essen auftreten. Typische Symptome einer Histaminintoleranz können sein:

  • Haut und Schleimhäute: Rötungen, Wärmegefühl oder plötzliche Flushs im Gesicht und am Hals, Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria) und Schwellungen. Auch quälende Hautausschläge oder Ekzeme können durch Histaminüberschuss mitbedingt sein. Viele berichten, dass insbesondere das Symptom „rote Flecken am Hals und im Gesicht“ nach einem Glas Wein oder histaminreichem Essen auffällt.
  • Verdauungstrakt: Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Durchfall oder Übelkeit nach dem Essen. Histamin wirkt auf die Darmmuskulatur und die Sekretion – zu viel davon kann zu beschleunigter Darmbewegung (Durchfall) oder auch Sodbrennen führen. Mitunter treten die Verdauungssymptome erst Stunden nach der Mahlzeit auf, was die Ursachensuche erschwert.
  • Herz-Kreislauf-System: Histamin sorgt dafür, dass sich Blutgefäße weiten. Bei Überschuss kann es deswegen zu niedrigem Blutdruck, Schwindel und beschleunigtem Puls (Tachykardie) kommen. Einige Betroffene erleben Herzstolpern oder sogar leichte Herzrhythmusstörungen nach dem Konsum histaminreicher Nahrung. Auch Kopfschmerzen oder Migräneartige Anfälle gehören zu den häufig berichteten Symptomen – teils bedingt durch den Blutdruckabfall, teils durch direkte Wirkung des Histamins auf Schmerzrezeptoren. Histamin kann zudem die Nasenschleimhäute anschwellen lassen, sodass eine laufende oder verstopfte Nase (ohne Erkältung) nach dem Essen möglich ist.
  • Nervensystem: Histamin wirkt auch als Neurotransmitter im Gehirn. Ein Zuviel kann Unruhezustände, Schlafstörungen oder Schwindelgefühle auslösen. Häufig treten starke Kopfschmerzen oder Migräne auf – diese zählen zu den häufigsten Beschwerden bei Histaminintoleranz. Betroffene fühlen sich nach dem Verzehr histaminreicher Speisen oft ungewöhnlich müde oder „wie benommen“.

Die **Symptomstärke** kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Manche Menschen reagieren schon auf kleinste Histaminmengen mit heftigen Symptomen, während andere eine gewisse Menge noch tolerieren. Das führt dazu, dass Histaminintoleranz manchmal lange unerkannt bleibt, weil die Beschwerden unspezifisch sind und auch auf andere Unverträglichkeiten oder Erkrankungen passen. Wichtig ist: Treten wiederholt derartige Beschwerden insbesondere nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel (zum Beispiel reifer Käse, Rotwein oder Sauerkraut) auf, solltest Du einen Verdacht auf Histaminintoleranz in Betracht ziehen. Oft hilft ein Ernährungstagebuch über mehrere Wochen, um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Symptomatik aufzudecken.

Histaminintoleranz vs. „Histaminallergie“: Wo liegt der Unterschied?

Der Begriff Histaminallergie geistert gelegentlich durchs Internet, ist aber streng genommen nicht korrekt. Du kannst nicht im klassischen Sinne allergisch auf Histamin sein, denn eine Allergie bedeutet, dass Dein Immunsystem Antikörper (IgE) gegen einen eigentlich harmlosen Stoff bildet (zum Beispiel gegen ein Nahrungsmittelprotein oder Pollen). Histamin ist jedoch kein Fremdstoff, sondern ein körpereigenes Molekül, das in jedem Menschen als Botenstoff vorhanden ist. Bei einer echten Nahrungsmittelallergie schüttet der Körper als Reaktion auf das Allergen unter anderem Histamin aus – dieses Histamin ist dann der Vermittler der Allergiesymptome (Rötung, Schwellung, Juckreiz etc.). Hier liegt vermutlich die Wurzel der irreführenden Bezeichnung „Histaminallergie“ – die Symptome sehen aus wie eine Allergie, doch es gibt kein äußeres Allergen, auf das das Immunsystem reagiert. Stattdessen ist es eine Intoleranz, also eine nicht-immunologische Überempfindlichkeit. Bei der Histaminintoleranz wird der Überschuss an Histamin im Körper nicht ausreichend abgebaut, während bei einer Allergie normales Histamin freigesetzt wird, weil eine Immunreaktion getriggert wurde. Es handelt sich also um zwei völlig unterschiedliche Mechanismen.

Für Dich wichtig zu wissen: Ein Allergietest (Prick-Test oder IgE-Antikörpertest) fällt bei reinem Histaminüberschuss in der Regel negativ aus, da keine spezifische Allergie vorliegt. Das kann frustrierend sein, wenn Du mit Allergiesymptomen zum Arzt gehst, aber kein Allergen gefunden wird. Histaminintoleranz ist eine Ausschlussdiagnose – das heißt, man stellt sie in der Praxis oft erst fest, nachdem Allergien und andere Ursachen ausgeschlossen wurden. Ein Hinweis können erniedrigte DAO-Enzymspiegel im Blut sein oder ein positiver Effekt einer histaminarmen Diät.

Merke Dir: Der Begriff „Histaminallergie“ ist medizinisch nicht korrekt. Es handelt sich um eine Intoleranz bzw. Pseudoallergie, bei der kein Immunsystem gegen Histamin vorgeht, sondern ein Enzymdefizit bzw. ein gestörter Abbauweg die Ursache ist. Die Behandlung unterscheidet sich daher ebenfalls grundlegend: Statt Allergenkarenz und Notfallset (wie bei einer echten Allergie) steht bei Histaminintoleranz vor allem die Diät im Vordergrund.

Histaminreiche Lebensmittel: Worin ist Histamin enthalten?

Histamin kommt in vielen Lebensmitteln in sehr unterschiedlicher Konzentration vor. Einige Speisen enthalten praktisch kein Histamin, andere können enorme Mengen aufweisen. Hier spielen Frische, Verarbeitung und Reifedauer eine entscheidende Rolle. Generell gilt: Je länger ein Lebensmittel gereift, fermentiert oder gelagert wurde, desto höher ist sein Histamingehalt. Frische hingegen ist Dein Freund bei Histaminintoleranz.

Zu den bekanntesten histaminreichen Lebensmitteln gehören:

  • Gereifte Käsesorten: Hart- und Schnittkäse wie Emmentaler, Parmesan, Cheddar, Camembert oder Roquefort enthalten meist viel Histamin, da sie lange reifen. Je älter der Käse, desto mehr Histamin kann sich angesammelt haben. Frischkäse (z. B. Hüttenkäse, Ricotta oder Quark) und junger Gouda enthalten deutlich weniger Histamin und werden oft besser vertragen.
  • Fermentierte Milchprodukte: Neben Käse ist auch fermentierter Rahm oder Kefir histaminreich. Joghurt enthält moderate Mengen Histamin – einige Histaminintolerante vertragen kleine Mengen Joghurt, anderen bereitet bereits Joghurt Probleme. Butter und normale pasteurisierte Milch sind hingegen histaminarm, da sie nicht fermentiert sind. **Milch** an sich enthält kaum Histamin, wird aber von manchen Betroffenen dennoch schlecht vertragen, möglicherweise wegen anderer Inhaltsstoffe. Hier ist individuelle Vorsicht gefragt.
  • Wurst und gepökeltes Fleisch: Salami, Schinken, Speck, geräuchertes oder gepökeltes Fleisch sind durch die Reifung bzw. Lagerung histaminbeladen. Auch getrocknete Fleischprodukte (Beef Jerky, Bündnerfleisch etc.) reichern Histamin an. Frisch zubereitetes Fleisch (ungepökelt, unfermentiert) ist dagegen histaminarm – achte aber darauf, es gut gekühlt zu lagern und bald zu verbrauchen, denn bei beginnendem Verderb schnellt der Histamingehalt schnell in die Höhe.
  • Fisch (insbesondere nicht absolut frisch): Fisch ist von Natur aus reich an Histidin. Sobald ein Fisch nicht mehr ganz frisch ist, beginnen Bakterien Histidin in Histamin umzuwandeln. Thunfisch, Makrele, Sardinen und andere Fischarten können bei unsachgemäßer Lagerung sehr viel Histamin entwickeln. Histaminvergiftungen (Scombroid-Fish-Poisoning) sind akute Fälle, in denen verdorbener Fisch extrem hohe Histaminwerte hat. Aber auch unterhalb der Vergiftungsgrenze können Konservenfisch oder Räucherfisch Histaminmengen enthalten, die für Histaminintolerante problematisch sind. So wurden in Konservenproben von Makrele oder Thunfisch bereits über 500 mg Histamin pro kg gemessen – zum Vergleich: frischer Fisch weist oft weniger als 1 mg/kg auf. Bei Fisch gilt daher: Nur absolut frische Ware verzehren oder sofort einfrieren.
  • Wein und Bier: Alkoholische Getränke, insbesondere Rotwein, Sekt/Champagner und Bier, sind häufige Auslöser von Histaminbeschwerden. Rotwein kann je nach Sorte und Herstellungsprozess beträchtliche Histaminmengen enthalten (Werte über 10 mg/L sind möglich). Bier enthält durch die Hefe und Fermentation ebenfalls Histamin, wobei obergärige Biere (wie Weißbier) tendenziell mehr enthalten als untergärige. Wein und Bier sollten bei Histaminintoleranz mit Vorsicht genossen oder gemieden werden. Weißwein enthält oft etwas weniger Histamin als Rotwein, ist aber ebenfalls nicht histaminfrei. Wichtig: Alkohol verstärkt zusätzlich die Wirkung von Histamin und hemmt den Abbau, was die Verträglichkeit noch weiter vermindert.
  • Essig und fermentierte Gemüse: Balsamico, Rotweinessig und generell Essig (der durch Gärung entsteht) enthält Histamin. Ebenso sind fermentierte Produkte wie Sauerkraut, Kimchi, eingelegte Gurken oder Sojasauce sehr histaminreich. Sojasauce und andere fermentierte Sojaprodukte (Miso, Tempeh) können Spitzenwerte erreichen – in einigen Analysen lag der Histamingehalt von Sojasauce bei über 1000 mg/kg. Unfermentierte Sojaprodukte wie Tofu oder Sojamilch hingegen sind relativ histaminarm und oft gut verträglich.
  • Tomaten, Auberginen und Spinat: Diese Gemüse haben einen natürlicherweise geringen Histamingehalt, der aber durch Lagerung etwas ansteigen kann. Obwohl Tomaten und Spinat kein Vergleich zu fermentierten Lebensmitteln sind, berichten viele Betroffene, dass sie sie nicht gut vertragen. Tomaten gelten zudem – wie erwähnt – als mögliche Histaminliberatoren. Wenn Du sehr empfindlich bist, teste vorsichtig aus, ob Du kleine Mengen frischer Tomaten verträgst. Gekochte Tomatensauce (die länger steht oder aus Konserve kommt) ist meist kritischer als frische Tomate.
  • Nüsse und Hülsenfrüchte: Lange gelagerte oder nicht ganz frische Nüsse (Walnüsse, Cashews, Erdnüsse) können durch Lagerungsbedingungen etwas Histamin enthalten oder freisetzen. Cashewkerne werden in einigen Listen als problematisch geführt – vermutlich weniger wegen hohem Histamin, sondern eher weil sie bei manchen als Liberator wirken. Getrocknete Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Kichererbsen sind im getrockneten Zustand histaminfrei, können aber während langer Lagerung oder beim Keimen etwas Histamin bilden. Gekochte Bohnen sind normalerweise unkritisch, es sei denn, sie sind in Dosen eingelegt (dort könnten sie durch die Lagerzeit Spuren aufweisen). Als Faustregel sind Nüsse und Bohnen in einer frischen, einwandfreien Qualität meist gut verträglich, aber individuelle Unterschiede sind möglich.
  • Sonstige potenzielle Problemfälle: Schokolade (wegen biogener Amine wie Phenylethylamin und ggf. Histaminliberation), gereifte Bananen (bei Vollreife leicht erhöhtes Histamin und möglicher Liberatoreffekt), Avocado (leicht erhöht durch Reifung), Zitrusfrüchte (Liberator-Effekt), Erdbeeren (Liberator), Ananas und Papaya (haben eigene Enzyme, evtl. Liberator). Auch Gewürze wie Zimt, Muskat oder Chili werden vereinzelt als Auslöser beschrieben, vermutlich weil sie Mastzellen reizen können. Hier spielt die individuelle Toleranzschwelle eine große Rolle.

Die Liste der potenziell problematischen Lebensmittel ist lang – aber das heißt nicht, dass Du all diese Dinge nie wieder essen kannst. Viele Betroffene haben unterschiedliche Toleranzschwellen. Was bei dem einen schon Symptome auslöst, wird vom anderen vielleicht noch vertragen. Daher ist es wichtig, dass Du Deine persönlichen „Trigger-Lebensmittel“ identifizierst. Ein Ernährungstagebuch kann helfen festzustellen, auf welche Nahrungsmittel Du reagierst. Oft sind es die üblichen Verdächtigen (wie Rotwein oder Käse), aber manchmal überraschen individuelle Besonderheiten – der eine verträgt z. B. etwas Zitronensaft, der nächste nicht; dafür kann vielleicht etwas reifer Camembert in kleiner Menge gehen, während Sauerkraut gar nicht funktioniert.

Dennoch gibt es einige Lebensmittel, die praktisch alle Experten empfehlen, bei Histaminintoleranz zu meiden. Eine Übersichtsarbeit, die verschiedene Diätempfehlungen verglichen hat, fand heraus, dass fermentierte Lebensmittel wie gereifter Käse, Wein und Bier in allen Diäten als strikt zu vermeidende Lebensmittel genannt wurden – hier besteht also Konsens. Bei den meisten anderen Lebensmitteln gab es Unterschiede zwischen den Empfehlungen, was die uneinheitliche Datenlage und individuelle Unterschiede widerspiegelt. Das zeigt: strikte Verbote jenseits der „Hauptverdächtigen“ sind nicht in Stein gemeißelt. Du musst kein komplett eintöniges Leben führen, aber es lohnt sich, insbesondere die genannten histaminreichen Lebensmittel so weit wie möglich zu reduzieren.

Histaminarme Ernährung: Tipps und Besonderheiten

Die wichtigste Maßnahme bei Histaminintoleranz ist eine histaminarme Ernährung. Durch eine gezielte Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln kannst Du die Histaminzufuhr deutlich senken und so Deine Symptome reduzieren. Hier einige Tipps und Hinweise, wie Du Deine Ernährung entsprechend anpassen kannst:

Frische ist das A und O

Je frischer die Lebensmittel, desto geringer der Histamingehalt. Kaufe möglichst frische Ware und verarbeite oder verzehre sie bald. Insbesondere bei Fleisch und Fisch gilt: am besten taggleich zubereiten oder sofort einfrieren. Langes Marinieren oder das Aufbewahren von Resten bei nur Kühlschranktemperatur kann dazu führen, dass sich Histamin bildet. Wenn Du vorkochst oder Reste hast, friere sie ein, anstatt sie mehrere Tage im Kühlschrank aufzubewahren.

Geeignete und weniger geeignete Lebensmittel

Grundsätzlich lässt sich Deine Nahrung in verträgliche (histaminarme) Lebensmittel und problematische (histaminreiche) Lebensmittel einteilen. Hier eine grobe Orientierung:

  • Histaminarme Lebensmittel (gut verträglich): Frisches Fleisch und frischer Fisch (sofern direkt verarbeitet), Eier, frische Milch (bei guter Verträglichkeit, da histaminarm), viele Gemüsesorten (z. B. Karotten, Brokkoli, Zucchini, Paprika – außer sie sind überreif oder lange gelagert), Salate, glutenfreie Getreide und Pseudogetreide (Reis, Mais, Hirse, Quinoa), aber auch Weizen, Dinkel, Roggen und insbesondere Haferflocken sind von Natur aus histaminarm. Haferflocken werden in manchen Internetquellen als problematisch erwähnt, tatsächlich enthalten sie jedoch kein Histamin. Nur wenn bei Dir individuell eine Haferflocken-Unverträglichkeit auftritt, solltest Du reagieren – im Allgemeinen sind Hafer & Co. gut geeignet. Auch Obst ist größtenteils histaminarm, besonders wenn es frisch und reif, aber nicht überreif ist. Gut verträglich sind z. B. Äpfel, Birnen, Trauben, Kiwi, Wassermelone. Als Süßungsmittel sind Zucker, Honig oder Ahornsirup histaminfrei (in Maßen genießen). Pflanzliche Öle und Fette enthalten kein Histamin. Frische Kräuter sind unbedenklich.
  • Histaminreiche bzw. auslösende Lebensmittel (vorsichtig genießen oder meiden): Gereifte Käse, Salami, Schinken, Räucherfisch, Fischkonserven, Meeresfrüchte, Hefeextrakt, fermentierte Soja (Sojasauce, Tempeh, Miso), Sauerkraut und anderes fermentiertes Gemüse, Essig, alkoholische Getränke, überreifes Obst (braune Bananen, sehr reife Ananas, Erdbeeren in großen Mengen), Tomaten, Auberginen, Spinat, Zitrusfrüchte, Nüsse (wenn nicht ganz frisch) und stark verarbeitete Fertigprodukte mit langen Zutatenlisten (können Zusatzstoffe enthalten, die Histamin freisetzen oder den Abbau hemmen). Beachte, dass auch Gewürzmischungen oder Instantprodukte manchmal versteckte histaminreiche Zutaten (z. B. Hefeextrakt) enthalten. Lies im Zweifel die Etiketten genau.

Diese Listen sind natürlich nicht vollständig, geben aber einen Eindruck. Wichtig ist, dass Du Dich nicht nur auf Listen verlässt, sondern ausprobierst, was Du persönlich verträgst. Führe am Anfang idealerweise eine konsequente histaminarme Diät für 2–4 Wochen durch. Wenn Deine Symptome in dieser Zeit deutlich besser werden, hast Du einen starken Hinweis, dass Histamin die Ursache ist. Anschließend kannst Du durch vorsichtiges Austesten einzelner Lebensmittel herausfinden, wo Deine Grenzen liegen. Vielleicht verträgst Du z. B. kleine Mengen einer bestimmten Käsesorte oder ein kleines Glas Sekt ohne größere Probleme – solche individuellen Freiräume kann man nutzen, sobald es einem insgesamt besser geht. Die Basis der Ernährung sollte aber weiterhin histaminarm bleiben, um nicht wieder Beschwerden zu provozieren.

Spezielles: Kaffee, Kokosmilch, Quark & Co.

Einige Lebensmittel werden von Betroffenen immer wieder nachgefragt, ob sie bei Histaminintoleranz erlaubt sind. Hier ein paar davon:

  • Kaffee: Reiner Kaffee enthält kein Histamin. Trotzdem berichten manche, dass sie Kaffee schlecht vertragen. Der Grund könnte sein, dass Koffein die Freisetzung von körpereigenem Histamin fördern kann oder dass Kaffee viele Säuren enthält, die den Darm reizen. Wenn Du merkst, dass Dir Kaffee Probleme bereitet, versuche testweise auf koffeinfreien Kaffee umzusteigen – manche Histaminintolerante vertragen diesen besser. Generell gilt: Bei moderatem Konsum (1–2 Tassen) und wenn Du ausreichend verträgst, musst Du auf Kaffee nicht unbedingt verzichten. Höre hier auf Deinen Körper. Falls Du unsicher bist, ist Kräuter- oder Getreidekaffee eine histaminarme Alternative.
  • Kokosmilch: Kokosmilch ist im Gegensatz zu tierischer Sahne nicht fermentiert und gilt als histaminarm. Viele verwenden Kokosmilch als Ersatz in Rezepten, um auf Sahne zu verzichten. Die meisten Histaminintoleranten vertragen Kokosprodukte (Kokosmilch, Kokosöl, Kokosraspeln) sehr gut. Sie enthalten weder Histamin noch bekannte Liberatoren. Du kannst Kokosmilch also nach Belieben in Deine Rezepte einbauen – sie ist eine tolle Alternative für cremige Speisen.
  • Quark: Quark (Topfen) ist ein frisch hergestelltes Milchprodukt und im Gegensatz zu Hartkäse nur kurz fermentiert. Daher enthält Quark deutlich weniger Histamin als lange gereifte Käse. Viele Betroffene können Quark in moderaten Mengen gut essen, einige sogar besser als Joghurt. Achte aber darauf, Quark frisch zu halten – auch hier kann bei längerer Lagerung (besonders nach dem Öffnen) der Histamingehalt langsam ansteigen. Im Vergleich zu reifem Käse ist Quark jedoch eine der milchigen Optionen, die oft möglich sind.

Diaminoxidase als Helfer: DAO-Supplementierung

Manche Menschen mit Histaminintoleranz greifen zusätzlich zur Diät zu DAO-Enzymkapseln, um ihren Körper beim Histaminabbau zu unterstützen. Solche Kapseln enthalten das Enzym Diaminoxidase, meist gewonnen aus pflanzlichen oder tierischen Quellen. Die Idee dahinter: Nimmt man vor einer histaminhaltigen Mahlzeit eine DAO-Kapsel ein, kann das zusätzliche Enzym im Dünndarm helfen, einen Teil des Histamins aus der Nahrung abzubauen, bevor es Symptome macht. Tatsächlich zeigen erste Studien, dass eine DAO-Supplementierung die Symptome der Histaminintoleranz lindern kann. In einer Untersuchung mit Histaminintoleranten, die über 4 Wochen DAO-Kapseln einnahmen, wurden Häufigkeit und Intensität der Symptome signifikant reduziert. Sobald die Einnahme beendet wurde, nahmen die Beschwerden wieder zu – was darauf hindeutet, dass das Enzym temporär geholfen hat.

DAO-Kapseln sind in der EU als Nahrungsergänzungsmittel bzw. als Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke erhältlich. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat einen DAO-haltigen Extrakt (gewonnen aus Schweinenieren) als neuartige Lebensmittelzutat zugelassen. Das zeigt, dass solche Supplements grundsätzlich als sicher gelten. Dennoch: Eine DAO-Supplementierung ist kein Freifahrtschein, um unbegrenzt Histamin zu konsumieren. Vielmehr kann es eine unterstützende Maßnahme sein, z. B. wenn man auswärts isst oder mal etwas Histaminreiches genießen möchte. Die Basistherapie bleibt die histaminarme Ernährung. Sie ist sozusagen der „Goldstandard“, während DAO-Präparate ein zusätzliches Werkzeug sein können. Wichtig ist auch, realistische Erwartungen zu haben: Nicht jeder spürt eine deutliche Wirkung von DAO-Kapseln; bei manchen hilft es, bei anderen weniger. Hier lohnt es sich, individuell auszuprobieren (idealerweise in Absprache mit einem Arzt).

Abschließend noch ein Wort zu Antihistaminika: Diese Medikamente blockieren die Wirkung des Histamins an den Rezeptoren. H1-Antihistaminika (wie Cetirizin oder Loratadin) können akute Symptome lindern – viele Histaminintolerante haben sie als Notfallmedikament oder nehmen sie in schwierigen Phasen täglich ein. Langfristig sollte man dies aber nur in Rücksprache mit einem Arzt tun. Außerdem ist zu beachten, dass Antihistaminika selbst Nebenwirkungen haben können. Interessanterweise ist eine davon oft Gewichtszunahme. Warum? Histamin dient im Gehirn als Signalstoff, der unter anderem den Appetit zügelt. Blockiert man die Histaminwirkung (durch Antihistaminika), kann der Appetit steigen. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig Antihistaminika einnehmen, im Durchschnitt ein höheres Körpergewicht aufweisen. Das heißt nicht, dass Du Antihistaminika grundsätzlich meiden sollst – sie sind ein hilfreiches Mittel. Aber es erklärt uns einen Teil des Zusammenhangs zwischen Histaminintoleranz und Gewichtsproblemen, auf den wir gleich noch eingehen.

Histaminintoleranz und Gewichtsprobleme

Viele gesundheitsbewusste Menschen fragen sich, ob es einen Zusammenhang zwischen Histaminintoleranz und Gewichtsproblemen gibt. Tatsächlich wird berichtet, dass einige Betroffene Schwierigkeiten haben abzunehmen oder sogar ungewollt zunehmen. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und indirekt mit der Histaminproblematik zusammenhängen:

  • Wie oben erwähnt, können häufige Antihistaminika-Einnahmen zu einer Gewichtszunahme beitragen, da sie den Appetit steigern und den Stoffwechsel verlangsamen können. Wenn Du also wegen Deiner Histaminintoleranz regelmäßig Allergiemittel einnimmst, könnte dies ein Faktor für Veränderungen in Deinem Gewicht sein.
  • Eine sehr eingeschränkte Diät aufgrund der Histaminintoleranz kann ebenfalls paradoxe Effekte haben. Einerseits könnte man denken, weniger Lebensmittelauswahl führe automatisch zu weniger Kalorienaufnahme. Andererseits neigen Betroffene dazu, auf „sichere“ aber eventuell kalorienreichere Lebensmittel auszuweichen. Beispielsweise werden frisches Fleisch und Reis gut vertragen – isst man aber überwiegend Fleisch mit Reis und lässt Salate, Tomaten, viele Früchte etc. weg, kann die Ernährung einseitiger und potentiell energiereicher werden. Auch der Verzicht auf histaminhaltige Gewürzgurken, Sauerkraut oder Käse führt manchmal dazu, dass mehr Brot, Nudeln oder Süßes gegessen wird, um Ersatzbefriedigung zu schaffen. So kann im Endeffekt eine Gewichtszunahme erfolgen, obwohl man eigentlich auf vieles verzichtet.
  • Manche Menschen mit Histaminintoleranz leiden auch unter anderen Darmproblemen oder Entzündungen im Körper. Ein dauerhaft gereizter Darm kann zu einer suboptimalen Nährstoffaufnahme und Stoffwechselveränderungen führen. Chronische Entzündungsprozesse (zu denen Histamin beitragen kann) stehen im Verdacht, den Stoffwechsel zu verlangsamen und die Insulinsensitivität zu beeinträchtigen – Faktoren, die das Abnehmen erschweren können.
  • Auf der anderen Seite berichten einige auch von Gewichtsverlust, wenn die Symptome sehr stark sind. Ständig Durchfall oder Appetitverlust nach Mahlzeiten kann dazu führen, dass man insgesamt zu wenig Kalorien zu sich nimmt und ungewollt an Gewicht verliert. In solchen Fällen ist es wichtig, durch geeignete Lebensmittel für genug Nährstoff- und Kalorienzufuhr zu sorgen, damit keine Mangelernährung entsteht.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Histaminintoleranz kann indirekt Einfluss auf das Körpergewicht haben. Es gibt Betroffene, die Schwierigkeiten beim Halten oder Reduzieren des Gewichts haben, und es gibt solche, die eher untergewichtig werden. Wichtig ist, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und nicht aus Angst vor Histamin in eine einseitige Kost zu verfallen. Wenn Du Gewichtsprobleme in Verbindung mit Histaminintoleranz feststellst, lohnt es sich, mit Ernährungsberatern oder Ärzten zu sprechen. Gegebenenfalls können sie Dir helfen, einen Ernährungsplan aufzustellen, der sowohl histaminarm als auch ausgewogen ist. Vergiss nicht: Ausreichende Bewegung und allgemeine Lebensstilfaktoren spielen natürlich ebenfalls eine Rolle für das Gewicht – trotz Histaminintoleranz.

Positiv festzuhalten ist, dass viele Menschen, sobald sie ihre Histaminintoleranz im Griff haben (durch die Diät und eventuell Unterstützung wie DAO-Kapseln), feststellen, dass auch ihr Körpergewicht sich besser reguliert. Du fühlst Dich insgesamt wohler, hast wieder mehr Energie für Sport und Alltag und kannst dadurch Dein Wohlfühlgewicht besser erreichen. Die Histaminintoleranz muss also kein dauerhaftes Hindernis für Deine Gesundheitsziele sein – es erfordert nur etwas Selbstbeobachtung und Anpassung im Lebensstil.

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FAQ zur Histaminintoleranz

Was ist Histaminintoleranz genau?

Histaminintoleranz ist eine Unverträglichkeit gegenüber Histamin, einem körpereigenen und lebensmittelbedingten Botenstoff. Sie entsteht, wenn Dein Körper nicht genügend Histamin abbauen kann – meist wegen eines Mangels an dem Enzym Diaminoxidase (DAO). Im Unterschied zu einer Allergie ist bei Histaminintoleranz das Immunsystem nicht beteiligt.

Was sind typische Symptome einer Histaminintoleranz?

Typische Symptome sind Hautrötungen, Nesselsucht, Kopfschmerzen, Migräne, Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Bauchschmerzen, Herzrasen, niedriger Blutdruck und Atembeschwerden. Auch neurologische Symptome wie Schwindel oder Schlafstörungen können auftreten.

Wie unterscheidet sich Histaminintoleranz von einer Histaminallergie?

Bei einer Histaminintoleranz liegt eine enzymatische Störung vor – Dein Körper kann Histamin nicht ausreichend abbauen. Bei einer Histaminallergie (korrekt: eine Allergie auf histaminfreisetzende Substanzen) würde das Immunsystem Antikörper bilden, was hier nicht der Fall ist. Histaminintoleranz ist also eine Pseudoallergie, keine echte Allergie.

Welche Lebensmittel enthalten besonders viel Histamin?

Vor allem fermentierte und gereifte Produkte wie gereifter Käse, Rotwein, Bier, Sauerkraut, Salami, Thunfischkonserven und fermentierte Sojasauce enthalten sehr viel Histamin. Auch Tomaten, Spinat, Auberginen und lange gelagerte Nüsse können problematisch sein.

Gibt es histaminarme Lebensmittel?

Ja! Frisches Fleisch, frischer Fisch (direkt verarbeitet), Eier, viele frische Gemüsesorten wie Karotten, Brokkoli, Zucchini, Paprika sowie glutenfreie Getreide (Reis, Hirse, Quinoa) gelten als histaminarm. Auch frische, nicht überreife Obstsorten wie Äpfel oder Birnen sind meist gut verträglich.

Hilft eine histaminarme Diät bei Histaminintoleranz?

Definitiv. Eine histaminarme Ernährung ist die Basis der Behandlung. Durch das Meiden histaminreicher Lebensmittel und individueller Trigger kannst Du Deine Beschwerden meist deutlich reduzieren. Ein Ernährungstagebuch hilft dabei, persönliche Auslöser zu identifizieren.

Kann ich Kaffee trinken, wenn ich eine Histaminintoleranz habe?

Reiner Kaffee enthält kaum Histamin, kann aber bei empfindlichen Personen trotzdem Beschwerden auslösen, da Koffein die Histaminfreisetzung begünstigen kann. Manche vertragen entkoffeinierten Kaffee besser. Teste am besten individuell aus, wie Du auf Kaffee reagierst.

Was sind Histaminliberatoren?

Histaminliberatoren sind Lebensmittel, die selbst wenig Histamin enthalten, aber körpereigenes Histamin freisetzen können. Dazu gehören beispielsweise Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Schokolade, Tomaten und einige Meeresfrüchte.

Warum kann Histaminintoleranz zu Gewichtsproblemen führen?

Antihistaminika, die oft bei Histaminintoleranz eingesetzt werden, können den Appetit steigern und den Stoffwechsel verlangsamen. Zudem können einseitige Ernährungsmuster durch strikte Diäten das Gewicht beeinflussen. Eine ausgewogene, histaminarme Ernährung ist daher besonders wichtig.

Wie wird Histaminintoleranz diagnostiziert?

Eine eindeutige Diagnose ist schwierig. Meist erfolgt sie durch den Ausschluss anderer Erkrankungen, eine genaue Symptomdokumentation, eventuell eine Bestimmung der DAO-Aktivität im Blut und eine erfolgreiche Symptomverbesserung unter histaminarmer Ernährung.

Ist Histaminintoleranz heilbar?

Aktuell ist Histaminintoleranz nicht heilbar, aber sehr gut kontrollierbar. Mit einer individuell angepassten Ernährung, gegebenenfalls unterstützt durch DAO-Supplemente, kannst Du langfristig beschwerdefrei leben.

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Dann findest du hier beispielsweise einen ausführlichen Artikel über die Schilddrüsenunterfunktion und ihre Ursachen. Viel Spaß beim lesen. 

Quellen

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Disclaimer: Dieser Blog-Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt nicht die professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung durch qualifizierte Gesundheitsdienstleister. Die hier bereitgestellten Informationen und Empfehlungen basieren auf allgemeinen Erkenntnissen und dürfen nicht als individuelle medizinische Beratung verstanden werden. Es wird dringend empfohlen, vor der Umsetzung neuer Ernährungs-, Trainings- oder Gesundheitsstrategien, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Bedenken oder der Einnahme von Medikamenten, einen Arzt oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister zu konsultieren.

Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise verwendet werden. Sie sind dazu gedacht, die Ernährung zu ergänzen und spezifische Nährstoffbedürfnisse zu unterstützen, nicht aber, um Mahlzeiten vollständig zu ersetzen. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln können je nach den spezifischen Inhaltsstoffen und der Qualität des Produkts variieren. Es ist wichtig, die empfohlene Tagesdosis nicht zu überschreiten und Produkte außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Die Autoren und Herausgeber dieses Artikels übernehmen keine Haftung für mögliche gesundheitliche Auswirkungen oder Schäden, die direkt oder indirekt aus der Anwendung der hier dargestellten Informationen resultieren könnten. Die Verwendung jeglicher Informationen aus diesem Artikel geschieht auf eigene Verantwortung des Lesers.

Produktnamen, Logos und Marken, die in diesem Artikel erwähnt werden, gehören ihren jeweiligen Eigentümern und werden nur zur Identifikation und Beschreibung der Produkte verwendet. Ihre Nennung impliziert keine Empfehlung oder Befürwortung.

Bitte beachte, dass wissenschaftliche Erkenntnisse und medizinische Standards sich ständig weiterentwickeln. Daher ist es möglich, dass einige Informationen mit der Zeit veraltet oder durch neuere Forschungsergebnisse überholt sind.