Tausende zufriedene Kund*innen

KOSTENLOSER Versand ab 39€

Laborgeprüfte Apothekenqualität

Schlafoptimierung – Mehr Energie durch tiefen Schlaf und natürliche Hilfen

Guter Schlaf ist die Grundlage für Gesundheit, geistige Leistungsfähigkeit und körperliche Regeneration. Viele Menschen kämpfen jedoch mit Schlafproblemen – Umfragen zufolge klagen rund 25 % der Bevölkerung über Schlafstörungen, und etwa 10 % erleben ihren Schlaf häufig als nicht erholsam. Die Bandbreite reicht von Einschlafschwierigkeiten (Insomnie) über häufiges Aufwachen bis hin zu dem Gefühl, morgens wie gerädert zu sein. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Deinen Schlaf verbessern kannst. Von bewährter Schlafhygiene über natürliche Einschlafhilfen wie Melatonin oder Magnesium bis hin zu Entspannungstechniken (z. B. Atemübungen, Meditation) stellen wir Strategien vor, die Dir zu tiefem Schlaf und mehr Energie am Tag verhelfen. Beachte dabei: Jeder Mensch ist anders – was dem einen hilft, mag beim anderen weniger wirken. Es lohnt sich jedoch, verschiedene Ansätze auszuprobieren, um Deine persönliche Abendroutine zur Schlafoptimierung zu finden. (Wichtiger rechtlicher Hinweis: Gesundheitsbezogene Angaben zu Schlafhilfen sind sorgfältig recherchiert. Melatonin trägt z. B. offiziell dazu bei, die Einschlafzeit zu verkürzen – EFSA-Claim. Andere Wirkstoffe wie Kräuter haben keinen EFSA-anerkannten Claim; hier wird auf Studien und traditionelle Verwendung Bezug genommen.)

Schlafhygiene: Die Basis für besseren Schlaf

Schlafhygiene bezeichnet Gewohnheiten und Umgebungsfaktoren, die einen guten Schlaf fördern. Oft sind es schon einfache Maßnahmen, die einen großen Unterschied machen. Hier die wichtigsten Stellschrauben für eine erholsame Nacht:

  • Rhythmus: Stehe möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit auf und gehe zur gleichen Zeit ins Bett – auch am Wochenende. Ein konstanter Schlaf-Wach-Rhythmus stabilisiert die innere Uhr und hilft Deinem Körper, sich auf feste Schlafenszeiten einzustellen.
  • Schlafumgebung: Sorge für ein dunkles, ruhiges und kühles Schlafzimmer. Eine etwas niedrigere Raumtemperatur (ideal sind ca. 16–19 °C) unterstützt die natürliche Absenkung der Körperkerntemperatur und fördert das Einschlafen【10】. Licht – insbesondere blaues Bildschirmlicht – hemmt die abendliche Melatoninproduktion und erschwert das Einschlafen. Nutze ggf. eine Schlafmaske oder Verdunkelungsvorhänge. Gegen Lärm helfen Ohrstöpsel oder ein Hintergrundgeräusch (z. B. leises weißes Rauschen).
  • Bett nur zum Schlafen nutzen: Trainiere Dein Gehirn darauf, das Bett hauptsächlich mit Schlaf (und Entspannung) zu verknüpfen. Vermeide es, im Bett zu arbeiten, zu spielen, zu surfen oder fernzusehen. Wenn Du dich nachts öfter wach im Bett wälzt, stehe lieber kurz auf (in einen anderen dunklen Raum) und lies etwas Monotones – kehre erst ins Bett zurück, wenn Du Dich wieder müde fühlst. So konditionierst Du Dich langfristig: Bett = Schlafplatz.
  • Entspannung am Abend: Schaffe ein Abendritual, das Dich zur Ruhe bringt (eine feste Schlafroutine). Das kann ein warmes Bad sein, leises Lesen, sanfte Dehnübungen oder Meditation. Ein Bad etwa 1–2 Stunden vor dem Schlafengehen kann das Einschlafen erleichtern, da die Körpertemperatur danach absinkt – ein wichtiges Signal für den Körper, müde zu werden【10】. Vermeide intensive körperliche oder geistige Aktivitäten direkt in der letzten Stunde vor dem Zubettgehen.
  • Kein Koffein & schweres Essen spätabends: Kaffee, schwarzer Tee, Cola & Co. solltest Du möglichst 4–6 Stunden vor dem Schlafengehen meiden. Auch große, fettige Mahlzeiten spät am Abend belasten die Verdauung und können den Schlaf stören. Besser ist ein leichter, kohlenhydratreicher Snack ca. 1 Stunde vorm Schlafen (z. B. eine Banane oder eine warme Milch mit Honig) – das kann bei manchen Menschen das Einschlafen erleichtern.
  • Alkohol ist keine Lösung: Ein „Schlummertrunk“ mag zwar beim Einschlafen helfen, verschlechtert aber die Schlafqualität drastisch. Alkohol reduziert den erholsamen Tiefschlaf und führt oft zu frühem Erwachen. Daher besser darauf verzichten oder nur sehr maßvoll genießen.

Hält man konsequent gute Schlafhygiene ein, lösen sich milde Schlafprobleme oft schon in Luft auf. In einer Studie mit älteren Erwachsenen konnte allein durch Schlafhygiene-Beratung die Schlafqualität bereits etwas verbessert werden【2】. Allerdings war eine aktive Entspannungsübung (Achtsamkeitsmeditation) in dieser Untersuchung noch deutlich effektiver【2】. Das zeigt: Die Mischung macht’s – Gewohnheiten anpassen und aktiv Stress abbauen, um besser zu schlafen.

Ein paar besondere Aspekte der Schlafhygiene sind es wert, einzeln betrachtet zu werden:

Schnarchen reduzieren

Schnarchen kann nicht nur den Bettpartner stören, sondern auch den eigenen Schlaf weniger erholsam machen – besonders wenn Atemaussetzer (Schlafapnoe) auftreten. Gegen Schnarchen hilft oft eine Gewichtsabnahme (Übergewicht begünstigt Schnarchen) und Schlafen auf der Seite statt in Rückenlage. Man sollte abends auf Alkohol verzichten, da dieser die Rachenmuskulatur erschlaffen lässt. Es gibt auch spezielle Anti-Schnarch-Kissen oder Nasenstrips, die bei leichterem Schnarchen einen Versuch wert sind. Bei sehr starkem Schnarchen mit ausgeprägter Tagesmüdigkeit sollte man einen Arzt aufsuchen, um Schlafapnoe auszuschließen. Denn unbehandelte Schlafapnoe erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schlaftracker nutzen?

Moderne Fitnessarmbänder und Schlaf-Apps versprechen, die Schlafqualität zu messen. Tatsächlich können sie Schlafdauer und nächtliche Bewegungen ganz gut aufzeichnen; manche Geräte schätzen sogar Tiefschlafphasen. Das ist interessant, sollte aber mit Vorsicht interpretiert werden – 100 % genau sind diese Tracker nicht. Vor allem gilt: Zu viel Grübeln über die „richtigen“ Schlafphasen kann paradoxerweise selbst einschlafhemmend wirken. Wenn Du gerne Daten sammelst, kann ein Tracker hilfreich sein, um Muster zu erkennen (z. B. dass Du nach Alkohol schlechter schläfst). Letztlich aber zählt Dein eigenes Befinden am Morgen: Fühlst Du Dich erholt? Diese subjektive Einschätzung ist wichtiger als perfekte Diagramme in einer App.

Natürliche Schlafmittel und Supplements

Viele greifen bei Schlafproblemen zu rezeptfreien Einschlafhilfen aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt. Doch nicht alle Mittel sind unbedenklich oder überhaupt wirksam. Hier ein Überblick über gängige natürliche Schlafhilfen und was man darüber wissen sollte:

  • Melatonin: Das Schlafhormon Melatonin wird abends in unserem Gehirn ausgeschüttet und signalisiert dem Körper, dass es Nacht ist. Als Supplement (meist 1–5 mg) kann es helfen, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren. Insbesondere bei Jetlag oder Schichtarbeit ist Melatonin nützlich. In der EU ist es in geringer Dosierung (bis 1 mg) frei verkäuflich. Offiziell trägt Melatonin dazu bei, die Einschlafzeit zu verkürzen (zugelassener Health Claim bei 1 mg vor dem Schlafengehen). Studien zeigen, dass Melatonin vor allem das Einschlafen erleichtert【5】. Die Wirkung auf die Schlafqualität (Schlaftiefe, Durchschlafen) ist dagegen eher moderat【5】. Interessant: Mit steigendem Alter sinkt die körpereigene Melatoninproduktion oft【8】. Ältere Menschen haben daher häufiger Schlafstörungen – hier kann eine behutsame Melatonin-Einnahme ebenfalls unterstützend wirken, um den Rhythmus zu stabilisieren. Wichtig: Melatonin macht nicht „high“ und hat kein Abhängigkeitspotenzial. Es kann allerdings lebhafte Träume auslösen oder – bei zu hoher Dosis – morgens zu Schläfrigkeit führen. Als Einstieg werden 0,5–1 mg etwa 30 Minuten vor dem Schlafengehen empfohlen; nötigenfalls kann man bis ~3 mg steigern. Höhere Dosen bringen meist keinen Zusatznutzen. Eine Meta-Analyse fand als optimalen Bereich ca. 2–5 mg – mehr war nicht besser【6】.
  • Magnesium: Das Mineral Magnesium entspannt Muskeln und Nervensystem. Ein Mangel kann zu innerer Unruhe, Wadenkrämpfen und schlechtem Schlaf beitragen. Tatsächlich verbesserte Magnesium in einer kleinen Studie bei älteren Menschen mit Insomnie die Einschlafzeit und Schlafdauer leicht【4】. Allerdings war die Aussagekraft der Studie begrenzt. Trotzdem gilt: Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, und gerade abends kann eine Supplementierung (z. B. 200–400 mg Magnesiumcitrat) hilfreich sein – zumal Magnesium auch zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung am Tag beiträgt (zugelassener EFSA-Claim). Wer unter nächtlichen Wadenkrämpfen leidet, profitiert häufig ebenfalls. Bitte nicht überdosieren – zu viel Magnesium wirkt abführend (Durchfall ist ein Zeichen, dass man zu hoch dosiert hat).
  • Pflanzliche Schlaftees und -mittel: Kräuterklassiker für besseren Schlaf sind Baldrianwurzel, Hopfen, Melisse, Passionsblume oder Lavendel. In Teemischungen oder als Tropfen/Tabletten verfügbar, sollen sie beruhigen und beim Abschalten helfen. Die Studienlage ist hier durchwachsen – Baldrian zeigte in manchen Untersuchungen leichte positive Effekte auf die Schlafqualität, in anderen keine Wirkung. Da diese Pflanzen gut verträglich sind, kann man sie durchaus ausprobieren. Für Lavendelöl (als Aromatherapie oder in Kapselform) gibt es z. B. Hinweise auf eine angstlösende Wirkung, was indirekt den Schlaf verbessern kann. Für keine dieser Pflanzen existieren aber offizielle Health Claims, daher: mögliche Unterstützung ja, Wunder nein. Die Zusammenhänge zwischen den genannten Kräutern und einer verbesserten Schlafqualität sind aktuell noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.
  • Ashwagandha & Adaptogene: Ashwagandha, eine ayurvedische Heilpflanze, wird traditionell als Stressreduzierer eingesetzt. Eine aktuelle randomisierte Studie zeigte, dass 6 Wochen Ashwagandha-Extrakt die Schlafqualität signifikant verbessern konnten【3】. Auch subjektiv fühlten sich die Probanden ausgeruhter. Andere Adaptogene wie z. B. der Reishi-Pilz oder Rhodiola (Rosenwurz) werden ebenfalls als „Schlafhelfer“ beworben, doch ist die Evidenz dafür begrenzt. Wenn Stress der Hauptfaktor für Deine Schlafprobleme ist, könnten Ashwagandha oder auch Passionsblume einen beruhigenden Effekt haben. Allerdings sind die Zusammenhänge zwischen Ashwagandha und Schlafqualität aktuell noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich. *(Falls Du Medikamente einnimmst, halte vor der Einnahme solcher Mittel bitte Rücksprache mit Deinem Arzt.)*
  • Tryptophan & Co.: L-Tryptophan ist eine Aminosäure, die der Körper zu Serotonin und schließlich zu Melatonin umbaut. In Studien konnte 1 g reines Tryptophan am Abend bei leichter Schlaflosigkeit die Einschlaflatenz verkürzen. Ähnlich werden 5-HTP (5-Hydroxytryptophan, eine Serotonin-Vorstufe) oder Kombipräparate aus Melatonin + Magnesium + Zink eingesetzt – letztere Mischung verbesserte in einer kleinen Studie den Schlaf bei älteren Personen im Pflegeheim【7】 (ein spezieller Anwendungsfall). Generell gilt: Mit einer eiweißreichen Ernährung bekommt man genug Tryptophan, zusätzliche Supplemente sind nur im Einzelfall sinnvoll. Die Zusammenhänge zwischen L-Tryptophan und Schlafqualität sind aktuell noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.

Wichtig bei allen Supplements: Sie können eine Hilfe sein, ersetzen aber nicht die grundlegende Schlafhygiene und Stressreduktion. Außerdem wirken natürliche Mittel meist subtil – sie haben nicht die „Keule“ eines verschreibungspflichtigen Schlafmittels (was ja auch gut ist, da kein Abhängigkeitsrisiko besteht). Gib Deinem Körper Zeit, sich daran zu gewöhnen, und erwarte keine Sofort-Wunder. Natürliche Hilfen können den Übergang in den Schlaf erleichtern – das eigentliche „Schlaf-Handwerk“ übernimmt Dein Körper dann von allein.

Entspannungstechniken für besseren Schlaf

Nicht jedes Schlafproblem muss mit Pillen gelöst werden. Oft liegt die Ursache in einer „überdrehten“ Psyche – Grübeln im Bett, Stress, Anspannung. Hier setzen Entspannungstechniken an, um Geist und Körper herunterzufahren:

  • Atemübungen: Bewusstes, langsames Atmen signalisiert dem Nervensystem: „Entspannung ist angesagt.“ Eine einfache Übung ist die 4-7-8-Methode: 4 Sekunden lang tief durch die Nase einatmen, 7 Sekunden den Atem anhalten, 8 Sekunden langsam durch den Mund ausatmen. Wiederhole das etwa 5–7 Mal. Diese Übung kann den Puls senken und macht angenehm schläfrig.
  • Progressive Muskelentspannung: Dabei spannst Du nacheinander verschiedene Muskelgruppen für ca. 5 Sekunden kräftig an und lässt dann locker – vom Zeh bis zum Gesicht. Dieses bewusste An- und Entspannen hilft, körperliche Unruhe abzubauen. Du kannst diese Technik im Liegen machen, sie eignet sich aber auch schon vor dem Zubettgehen, um den Körper runterzufahren.
  • Meditation & Achtsamkeit: Zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßige Meditation Stress reduziert. Speziell Meditation vor dem Schlafengehen kann Grübelkreise durchbrechen. In einer klinischen Studie schliefen ältere Erwachsene, die 6 Wochen abends Achtsamkeitsmeditation übten, signifikant besser ein und durch als jene, die nur Schlafhygiene-Beratung erhalten hatten【2】. Schon 10 Minuten Meditation am Abend (z. B. mit einer geführten Meditation per App) können helfen. Wichtig ist, es ohne Leistungsdruck anzugehen – selbst wenn Deine Gedanken abschweifen, ist das okay. Führe sie einfach sanft wieder zur Atmung zurück.
  • Autogenes Training oder Yoga Nidra: Diese Techniken arbeiten mit Selbstsuggestion bzw. mit einem bewussten Schwebezustand zwischen Wachsein und Schlaf (Yoga Nidra wird auch als „yogischer Schlaf“ bezeichnet). Sie führen in eine tiefe Entspannung, was oftmals die Tür zum tatsächlichen Einschlafen aufstößt. Es gibt viele CDs, Apps oder YouTube-Anleitungen, um das auszuprobieren.
  • Schlafritual gestalten: Führe jeden Abend eine feste, wohltuende Routine durch. Zum Beispiel: eine Tasse Kräutertee (Kamille, Baldrian oder Lavendel), dazu leise Entspannungsmusik hören und eventuell Tagebuch schreiben, um Grübelgedanken aus dem Kopf zu bekommen. Eine feste Abfolge von ruhigen Handlungen signalisiert Körper und Geist, dass jetzt Schlafenszeit kommt.

Tipp: Wenn Du trotz guter Schlafhygiene und Entspannungstechnik einmal längere Zeit wach liegst, steh lieber noch einmal kurz auf. Geh in einen anderen abgedunkelten Raum und mache etwas Monotones (z. B. in einem unspektakulären Fachbuch blättern). Wichtig: kein grelles Licht anschalten und nicht zum Handy greifen! Sobald Du Dich wieder müde fühlst, kehre ins Bett zurück. Dieses Vorgehen (auch „Stimulus-Kontrolle“ genannt) konditioniert Dein Gehirn darauf, das Bett wirklich nur noch mit Schlafen zu assoziieren.

Häufige Fragen rund um den Schlaf

Wie viel Schlaf braucht man wirklich?

Die oft genannten „acht Stunden“ sind ein grober Richtwert. Die meisten Erwachsenen kommen mit etwa 7–8 Stunden Schlaf pro Nacht optimal zurecht. Es gibt jedoch individuelle Unterschiede: Manche Menschen fühlen sich schon nach 6 Stunden fit, während andere 9 Stunden benötigen. Wichtig ist vor allem, dass Du Dich am Tage wach und leistungsfähig fühlst. Dauerhaft weniger als 5–6 Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen allerdings nachweislich die gesundheitlichen Risiken【1】【9】. Als Orientierung empfehlen Schlafmediziner für Erwachsene etwa 7–9 Stunden Schlaf. Jüngere Menschen brauchen in der Regel mehr Schlaf (Teenager ca. 8–10 Stunden), während ältere Menschen oft etwas weniger Schlaf als in jungen Jahren benötigen – allerdings sollten auch Senioren möglichst um die 7 Stunden schlafen, wenn sie können.

Kann man Schlaf nachholen, wenn man unter der Woche zu wenig schläft?

Gelegentliche Nächte mit Schlafmangel (z. B. durch Arbeit oder Feiern) kann der Körper bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Wer ein paar Nächte zu wenig geschlafen hat, wird am folgenden Wochenende oft länger schlafen – der Körper holt sich also einen Teil des fehlenden Schlafs zurück. Allerdings kann man chronischen Schlafmangel nicht vollständig „vorsparen“ oder ausgleichen. Wer unter der Woche ständig nur 5 Stunden schläft, wird trotz Aus-Schlafens am Wochenende meist nicht dieselbe Erholung erreichen wie jemand, der jede Nacht 7–8 Stunden schläft. Langfristig ist es also besser, kontinuierlich auf ausreichend Schlaf zu achten, statt regelmäßig in die „Schuldenfalle“ zu geraten. Ausschlafen am Wochenende ist okay, sollte aber nicht über Mittag hinausgehen – sonst gerät der Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander.

Sind Nickerchen am Tag (Powernaps) sinnvoll oder schädlich?

Ein kurzes Nickerchen am Tag kann sehr sinnvoll sein. Ein sogenannter Powernap von 10 bis maximal 20 Minuten (idealerweise irgendwann am frühen Nachmittag) kann die Konzentration und Leistungsfähigkeit deutlich steigern, ohne den Nachtschlaf groß zu beeinträchtigen. Wichtig ist, dass der Nap nicht zu spät am Tag erfolgt – nach 16 Uhr sollte man lieber darauf verzichten, damit man abends wieder müde wird. Außerdem sollte er nicht zu lang sein: Wenn man in tiefere Schlafphasen rutscht (oft nach >30 Minuten), fühlt man sich beim Aufwachen eher groggy und der Schlafdruck für die Nacht wird reduziert. Für die meisten Menschen gilt: Ein kurzer Powernap zwischendurch ist unbedenklich und kann sogar helfen, ein Mittagstief zu überbrücken. Wer jedoch abends Probleme beim Einschlafen hat, sollte auf längere Nickerchen am späten Tag verzichten.

Hilft ein Kräutertee beim Einschlafen wirklich?

Ein warmer, koffeinfreier Tee am Abend kann auf jeden Fall dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Viele schwören auf Kräutertees mit Baldrian, Melisse, Hopfen oder Lavendel. Die wissenschaftliche Evidenz für eine starke schlaffördernde Wirkung dieser Kräuter ist zwar begrenzt (siehe oben), aber ein Kräutertee als Teil des Schlafrituals kann dennoch nützlich sein. Zum einen wirkt allein das Ritual – eine warme Tasse Tee in Ruhe trinken – entspannend. Zum anderen haben einige der genannten Kräuter milde beruhigende Eigenschaften, die Dir beim Abschalten helfen können. Schaden tut es nicht: Diese Tees sind in der Regel gut verträglich. Wichtig nur: Trinke nicht literweise kurz vor dem Zubettgehen, damit Du nachts nicht wegen voller Blase aufstehen musst!

Wann zum Arzt? – Schlafstörungen ernst nehmen

Falls anhaltende Schlafstörungen vorliegen – man sich also über Wochen hinweg kaum erholt fühlt – sollte man professionelle Hilfe in Betracht ziehen. Hausärzte oder Schlafmediziner können organische Ursachen abklären, z. B. Schilddrüsenüberfunktion, ein Restless-Legs-Syndrom, Schlafapnoe oder auch eine Depression als Hintergrund. Oft hilft auch eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (CBT-I): Dabei werden schlafhinderliche Gedankenmuster und Gewohnheiten identifiziert und verändert. Studien haben gezeigt, dass solche nicht-pharmakologischen Therapien langfristig sehr erfolgreich sein können – teils erfolgreicher als Schlafmittel.

Apropos Schlafmittel: Verschreibungspflichtige Schlaf- bzw. Beruhigungsmittel (wie Benzodiazepine oder sog. Z-Drugs, moderne Schlafmittel mit ähnlicher Wirkung) sollten wirklich nur kurzfristig und mit Vorsicht eingesetzt werden. Diese Substanzen können Abhängigkeiten erzeugen und verändern die natürliche Schlafarchitektur (die Struktur der Schlafphasen). Naturmittel und Schlafhygiene sind immer der bessere erste Schritt. Auch frei verkäufliche Antihistaminika (z. B. Diphenhydramin in manchem „Schlafdragee“) machen zwar müde, haben aber viele Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, Benommenheit am Folgetag) und verlieren bei Dauergebrauch an Wirkung. Solche Mittel sollte man höchstens gelegentlich nutzen – besser ist, sie ganz zu vermeiden.

Schlaf und Gesundheit: Als Motivation zum Schluss: Ausreichender, tiefer Schlaf ist ein wahrer Gesundbrunnen. Wer jede Nacht etwa 7–8 Stunden qualitativ gut schläft, hat ein gestärktes Immunsystem, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden, stabilere seelische Gesundheit und sogar ein niedrigeres Risiko für Übergewicht und Diabetes. Umgekehrt erhöht chronischer Schlafmangel die Anfälligkeit für Infekte deutlich – in einer bekannten Studie war die Erkältungswahrscheinlichkeit bei weniger als 6 Stunden Schlaf pro Nacht etwa viermal höher als bei 7 Stunden【1】. Auch die Wirksamkeit von Impfungen leidet: Wird um die Zeit der Impfung herum regelmäßig unter 6 Stunden geschlafen, fällt die Antikörperantwort signifikant schwächer aus【11】. Schlafmangel bringt außerdem das Immunsystem aus dem Gleichgewicht und erhöht das Niveau entzündlicher Botenstoffe im Körper【9】. Kurz: Guter Schlaf ist keine verlorene Zeit, sondern aktive Gesundheitsvorsorge! Ebenso merken viele sofort, wie viel mehr Energie und gute Laune sie haben, wenn sie mal richtig ausgeschlafen sind. Konzentration, Gedächtnis, sportliche Leistungsfähigkeit – alles profitiert von einer soliden Mütze Schlaf.

Zögere also nicht, dem Thema Schlaf höchste Priorität einzuräumen. Es ist kein Zeichen von Fleiß, wenig zu schlafen – im Gegenteil: Wer erholt ist, bringt am Tag mehr zustande. Mit den hier vorgestellten Tipps kannst Du Deinen Schlaf Schritt für Schritt verbessern. Sei geduldig mit Dir – Schlafrhythmus und Gewohnheiten ändern sich nicht über Nacht. Aber schon kleine Veränderungen (z. B. abends eine halbe Stunde früher den Bildschirm ausschalten oder täglich einen kurzen Abendspaziergang einbauen) können spürbare Auswirkungen haben. Finde heraus, welche Rituale Dir guttun, und mache sie zur Gewohnheit. Dein Körper wird es Dir mit tiefem, festem Tiefschlaf danken – und Du wachst morgens mit deutlich mehr Energie auf, bereit, den Tag zu erobern.

**Disclaimer:** Dieser Artikel bietet einen Überblick über Möglichkeiten, den Schlaf zu verbessern. Nicht alle genannten Maßnahmen wirken bei jedem gleichermaßen, und viele Effekte sind individuell unterschiedlich. Gesundheitsbezogene Aussagen – insbesondere zu Kräutern oder Nahrungsergänzungsmitteln – sind, sofern nicht anders vermerkt, nicht von der EFSA bestätigt; im Zweifelsfall sind weitere Studien erforderlich. Bei schweren oder chronischen Schlafstörungen konsultiere bitte einen Arzt oder Schlafmediziner.

  1. [1] Prather, A.A., Janicki-Deverts, D., Hall, M.H., & Cohen, S. (2015). Behaviorally assessed sleep and susceptibility to the common cold. Sleep, 38(9), 1353–1359. DOI: 10.5665/sleep.4968
  2. [2] Black, D.S., O’Reilly, G.A., Olmstead, R., Breen, E.C., & Irwin, M.R. (2015). Mindfulness meditation and improvement in sleep quality and daytime impairment among older adults with sleep disturbances: a randomized clinical trial. JAMA Internal Medicine, 175(4), 494–501. DOI: 10.1001/jamainternmed.2014.8081
  3. [3] Deshpande, A., Irani, N., Balkrishnan, R., & Benny, I.R. (2020). A randomized, double blind, placebo controlled study to evaluate the effects of ashwagandha (Withania somnifera) extract on sleep quality in healthy adults. Sleep Medicine, 72, 28–36. DOI: 10.1016/j.sleep.2020.03.012
  4. [4] Mah, J., & Pitre, T. (2021). Oral magnesium supplementation for insomnia in older adults: a systematic review & meta-analysis. BMC Complementary Medicine and Therapies, 21(1), 125. DOI: 10.1186/s12906-021-03297-z
  5. [5] Choi, K., Lee, Y.J., Park, S., Je, N.K., & Suh, H.S. (2022). Efficacy of melatonin for chronic insomnia: systematic reviews and meta-analyses. Sleep Medicine Reviews, 66, 101692. DOI: 10.1016/j.smrv.2022.101692
  6. [6] Ferracioli-Oda, E., Qawasmi, A., & Bloch, M.H. (2013). Meta-analysis: melatonin for the treatment of primary sleep disorders. PLoS One, 8(5), e63773. DOI: 10.1371/journal.pone.0063773
  7. [7] Rondanelli, M., Opizzi, A., Monteferrario, F., Antoniello, N., et al. (2011). The effect of melatonin, magnesium, and zinc on primary insomnia in long-term care facility residents in Italy: a double-blind, placebo-controlled clinical trial. Journal of the American Geriatrics Society, 59(1), 82–90. DOI: 10.1111/j.1532-5415.2010.03232.x
  8. [8] Van der Maren, S., Boudreau, P., & Dumont, M. (2018). Difference in the circadian variation of peripheral melatonin between young and older adults: combined influence of circadian rhythmicity and sleep. Sleep Medicine, 50, 132–137. DOI: 10.1016/j.sleep.2018.05.002
  9. [9] Irwin, M.R., Olmstead, R., & Carroll, J.E. (2016). Sleep disturbance, sleep duration, and inflammation: a systematic review and meta-analysis of cohort studies and experimental sleep deprivation. Biological Psychiatry, 80(1), 40–52. DOI: 10.1016/j.biopsych.2015.05.014
  10. [10] Kräuchi, K., & Deboer, T. (2010). The interrelationship between sleep regulation and thermoregulation. Frontiers in Bioscience (Scholarly Edition), 2, 930–951. DOI: 10.2741/s63
  11. [11] Spiegel, K., et al. (2023). A meta-analysis of the associations between insufficient sleep duration and antibody response to vaccination. Current Biology, 33(8), 1658–1665.e3. DOI: 10.1016/j.cub.2023.02.017
Vorheriger Artikel
Nächster Beitrag

Disclaimer: Dieser Blog-Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt nicht die professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung durch qualifizierte Gesundheitsdienstleister. Die hier bereitgestellten Informationen und Empfehlungen basieren auf allgemeinen Erkenntnissen und dürfen nicht als individuelle medizinische Beratung verstanden werden. Es wird dringend empfohlen, vor der Umsetzung neuer Ernährungs-, Trainings- oder Gesundheitsstrategien, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Bedenken oder der Einnahme von Medikamenten, einen Arzt oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister zu konsultieren.

Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise verwendet werden. Sie sind dazu gedacht, die Ernährung zu ergänzen und spezifische Nährstoffbedürfnisse zu unterstützen, nicht aber, um Mahlzeiten vollständig zu ersetzen. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln können je nach den spezifischen Inhaltsstoffen und der Qualität des Produkts variieren. Es ist wichtig, die empfohlene Tagesdosis nicht zu überschreiten und Produkte außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Die Autoren und Herausgeber dieses Artikels übernehmen keine Haftung für mögliche gesundheitliche Auswirkungen oder Schäden, die direkt oder indirekt aus der Anwendung der hier dargestellten Informationen resultieren könnten. Die Verwendung jeglicher Informationen aus diesem Artikel geschieht auf eigene Verantwortung des Lesers.

Produktnamen, Logos und Marken, die in diesem Artikel erwähnt werden, gehören ihren jeweiligen Eigentümern und werden nur zur Identifikation und Beschreibung der Produkte verwendet. Ihre Nennung impliziert keine Empfehlung oder Befürwortung.

Bitte beachte, dass wissenschaftliche Erkenntnisse und medizinische Standards sich ständig weiterentwickeln. Daher ist es möglich, dass einige Informationen mit der Zeit veraltet oder durch neuere Forschungsergebnisse überholt sind.