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David Sinclair: Harvard-Genetiker und Anti-Aging-Pionier

Kann man dem Altern ein Schnippchen schlagen? Der Harvard-Professor David Sinclair glaubt: Ja. Er ist einer der führenden Köpfe der Altersforschung und bezeichnet das Älterwerden selbst als behandelbaren Prozess – eine radikale Idee, die Millionen Menschen Hoffnung gibt. In diesem ausführlichen Porträt erfährst Du, wer David Sinclair ist, welche wissenschaftlichen Durchbrüche er erzielt hat und was Du persönlich von seinen Erkenntnissen über Langlebigkeit und Gesundheit mitnehmen kannst. Vom Labor an der Harvard Medical School bis zu Sinclairs eigenen Alltagsgewohnheiten – tauche ein in die Welt eines Mannes, der die Grenzen des Alterns neu definiert.

Wer ist David Sinclair?

David A. Sinclair ist ein australischstämmiger Biologe und Professor für Genetik an der Harvard Medical School. Bekannt wurde er als Pionier der Langlebigkeitsforschung und als Mitdirektor des Paul F. Glenn Center for Biology of Aging Research. Schon früh in seiner Karriere stellte Sinclair konventionelle Ansichten über das Altern infrage. Bereits 1997, mit nur 28 Jahren, veröffentlichte er eine bahnbrechende Studie in der Zeitschrift Cell: Darin zeigte er, dass sich in alternden Hefezellen bestimmte DNA-Kreise anhäufen, was vermutlich den Alterungsprozess der Zelle antreibt[6][7]. Diese Entdeckung extrachromosomaler rDNA-Kreise machte Sinclair schlagartig in Fachkreisen bekannt und legte den Grundstein für sein lebenslanges Forschungsthema – die biologischen Ursachen des Alterns.

In den folgenden Jahren arbeitete Sinclair in Leonard Guarentes Labor am MIT und später eigenständig an Harvard. Sein Ziel: herauszufinden, warum wir altern, und Strategien zu entwickeln, um den Alterungsprozess zu verlangsamen oder sogar umzukehren. Dabei verfolgt er einen provokanten Ansatz. Für Sinclair ist Altern keine unvermeidbare Tatsache, sondern ein „Verlust von Information“ im Körper, den man potenziell reparieren kann. Dieses Mindset – Altern als behandelbare Krankheit – machte ihn zum Vordenker einer neuen Generation von Wissenschaftler*innen, die Alterungsprozesse gezielt beeinflussen wollen. Heute gilt David Sinclair als einer der einflussreichsten Altersforscher weltweit. Er wurde vom Time Magazine mehrfach unter die „100 einflussreichsten Menschen“ gewählt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit. Schauen wir uns nun an, welche wissenschaftlichen Meilensteine Sinclair erreicht hat – und was sie bedeuten.

Durchbruch in der Forschung: Langlebigkeits-Gene und Resveratrol

Einen der größten Durchbrüche erzielte David Sinclair Anfang der 2000er Jahre. Damals entdeckte er zusammen mit Kolleg*innen spezielle Gene, die die Lebensdauer beeinflussen: die Sirtuine. Sirtuine sind Enzyme, die an der Genregulation beteiligt sind und mit dem Alter an Aktivität verlieren. Sinclair fand heraus, dass die Aktivierung des Sirtuin-Gens SIR2 die Lebensspanne von Hefezellen verlängert. Kurz darauf zeigte sein Team: Ein natürliches Molekül namens Resveratrol kann Sirtuine aktivieren und so das Leben von einfachen Organismen drastisch verlängern. Resveratrol ist ein Polyphenol, bekannt aus roten Weintrauben. In einer viel beachteten Studie 2003 berichtete Sinclair, dass Resveratrol die Lebensdauer von Bäckerhefe um bis zu 70 % steigerte(8,9) – ein spektakuläres Ergebnis, das andeutete, dass Inhaltsstoffe aus der Natur Alterungsprozesse beeinflussen können (Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.).

Die Forschung ging rasant weiter: 2004 konnte Sinclair in Zusammenarbeit mit anderen zeigen, dass Resveratrol auch bei komplexeren Organismen wirkt. In Versuchen mit Fadenwürmern und Fruchtfliegen verlängerte das Molekül ebenfalls das Leben – allerdings nur, wenn die entsprechenden Sirtuin-Gene intakt waren(10,11). Diese Studie in Nature 2004 belegte, dass Sirtuin-Aktivatoren wie Resveratrol den Alterungsprozess in verschiedenen Lebewesen bremsen können (zumindest unter Laborbedingungen)(12,13). Die Fachwelt war elektrisiert: Erstmals gab es einen konkreten Hinweis darauf, dass sogenannte „Kalorienrestriktions-Mimetika“ – Stoffe, die die Wirkungen von Diät und Fasten nachahmen – das Altern beeinflussen könnten. Viele Medien betitelten Resveratrol prompt als „Jungbrunnen in der Weinflasche“.

2006 folgte der nächste Schritt Richtung Anwendung. Sinclairs Team testete Resveratrol an Säugetieren. In einer wegweisenden Studie erhielten Mäuse auf fettreicher Ernährung hochdosiertes Resveratrol. Das Ergebnis: Obwohl die Mäuse weiterhin ungesund fraßen, lebten die mit Resveratrol behandelten Tiere deutlich gesünder und länger als die unbehandelten Kontrollen(14,15). Insbesondere sank ihr Risiko für altersassoziierte Krankheiten; die Resveratrol-Mäuse blieben bis ins hohe Alter körperlich aktiver und zeigten verbesserte Leberwerte. Die Forscher schlossen, dass Resveratrol einige Effekte einer Diät nachahmt und die Schäden einer fettreichen Kost teilweise ausgleicht (Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.). Dieser Befund, publiziert in Nature 2006, sorgte weltweit für Schlagzeilen. Er demonstrierte zum ersten Mal, dass man durch ein kleines Molekül die Gesundheitsspanne von Säugetieren verlängern kann – ein Meilenstein der Alternsforschung.

Die Aufregung um Resveratrol mündete darin, dass Sinclair 2008 eine Biotech-Firma namens Sirtris mitgründete, um Sirtuin-Aktivatoren als Medikamente zu entwickeln. Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) zahlte beeindruckende 720 Millionen US-Dollar, um Sirtris zu übernehmen – ein Indikator, welch großes Potenzial man Sinclairs Ansatz zuschrieb. Allerdings verlief die Weiterentwicklung von Resveratrol-basierten Medikamenten schwieriger als erhofft. Spätere Experimente zeigten zum Beispiel, dass Resveratrol allein bei normal ernährten Mäusen keine Lebensverlängerung bewirkte, sofern keine fettreiche Diät vorlag. Das heißt, der Life-Extension-Effekt ließ sich nicht in allen Kontexten reproduzieren – was Forscher*innen zur Vorsicht mahnte. Dennoch bleibt Resveratrol ein hochinteressantes Molekül: Es werden mittlerweile Resveratrol-Derivate mit besserer Bioverfügbarkeit erforscht, und seine Fähigkeit, Zellmechanismen wie Entzündungen und Stoffwechsel positiv zu beeinflussen, ist gut dokumentiert. Sinclair selbst nimmt bis heute täglich 1 Gramm Resveratrol (in Joghurt eingerührt) ein und ist überzeugt von dessen Nutzen für die Gesundheit – obgleich er betont, dass es kein Wundermittel ist und eine gesunde Lebensweise nicht ersetzt.

NAD+, Zellenergie und epigenetische Uhr: Altern auf molekularer Ebene

Nach den Resveratrol-Erfolgen verlagerte Sinclair seinen Fokus auf einen weiteren Schlüsselfaktor des Alterns: das Molekül NAD+ (Nikotinamidadenindinukleotid). NAD+ ist ein Coenzym, das an hunderten von Stoffwechselprozessen beteiligt ist – unter anderem an der Funktion der Sirtuine. Mit dem Alter sinkt der NAD+-Spiegel in unseren Zellen. Sinclair vermutete, dass der Verlust von NAD+ ein Treiber der Alterung sein könnte. 2013 lieferte er dafür überzeugende Belege: Seine Arbeitsgruppe zeigte in Cell, dass ältere Mäuse einen deutlichen Abfall an NAD+ aufweisen, was zu einer Art „Pseudo-Hypoxie“ in den Zellen führt – die Kommunikation zwischen Zellkern und Mitochondrien (den Kraftwerken der Zelle) bricht zusammen. Interessanterweise gelang es den Forschern, diesen Prozess umzukehren: Gab man alten Mäusen einen Vorläufer von NAD+ (das Molekül NMN), stiegen die NAD+-Spiegel wieder an und die Mitochondrien funktionierten plötzlich wie in jungen Zellen. In Sinclairs Experiment hatten zwei Jahre alte Mäuse nach nur einer Woche Behandlung mit dem NAD-Booster physiologische Werte wie sechs Monate junge Tiere – ein verblüffender Verjüngungseffekt (Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.).

Diese Ergebnisse, Ende 2013 veröffentlicht, sorgten für enormes Aufsehen in der Fachwelt. Sie stützen die Idee, dass Altern auf zellulärer Ebene durch nachlassende Energie- und Signalprozesse geprägt ist – und dass man diesen Verfall gezielt abbremsen kann. NAD+ spielt dabei eine zentrale Rolle. Seitdem hat Sinclair NAD+-Vorstufen wie NMN (Nikotinamid-Mononukleotid) und NR (Nikotinamid-Ribosid) zu seinem persönlichen Präventionsprogramm hinzugefügt. Diese Stoffe gelten als vielversprechende Nahrungsergänzungen, um die zelluläre Energieproduktion im Alter aufrechtzuerhalten. Erste klinische Studien am Menschen stimmen vorsichtig optimistisch. So zeigte ein 2021 in Science publizierter Versuch mit übergewichtigen Frauen mittleren Alters eine Verbesserung der Muskelfunktion und des Zuckerstoffwechsels nach zehnwöchiger NMN-Gabe(18,19). Zwar sind das nur erste Schritte, doch sie nähren die Hoffnung, dass wir irgendwann pharmakologisch gegen Alterserscheinungen vorgehen können.

Sinclairs wichtigster theoretischer Beitrag zur Biogerontologie ist seine Informationstheorie des Alterns. Vereinfacht gesagt sieht er das Altern als Ergebnis von „verlorener epigenetischer Information“. Im Laufe des Lebens kommt es zu Schäden an der DNA (etwa durch Strahlung oder oxidative Belastung). Die Zellen reparieren zwar die Brüche, aber dabei gerät die epigenetische Programmierung durcheinander – Gene werden an- oder abgeschaltet, obwohl sie es nicht sollten. Sinclair vergleicht das mit Kratzern auf einer CD: Die digitale Musik (DNA-Code) bleibt dieselbe, aber das Abspielen wird fehlerhaft, weil Kratzer (epigenetische Störungen) die Information stören. Diese Hypothese konnte er 2023 eindrucksvoll untermauern: In einer aufsehenerregenden Studie in Cell (Jan. 2023) induzierte sein Team bei jungen Mäusen beschleunigte DNA-Schäden – und die Tiere alterten biologisch im Zeitraffer. Anschließend „spielten” die Forscher ein epigenetisches Backup ein: Durch gentherapeutische Eingriffe setzten sie bestimmte epigenetische Marker zurück. Das Ergebnis: Die Mäuse verjüngten sich wieder und gewannen verlorene Fitness zurück. Das Altern ließ sich also in diesem Modell gezielt vor- und zurückdrehen (Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.). Diese Arbeit stützt die These, dass nicht irreparable Mutationen das Altern antreiben, sondern reversible epigenetische Änderungen – ein Paradigmenwechsel im Verständnis des Alterns(20,21).

Bereits 2020 hatte Sinclair gezeigt, dass man durch epigenetische Reprogrammierung konkrete Altersgebrechen kurieren kann. Er nutzte dafür die sogenannten Yamanaka-Faktoren – normalerweise ein Vierer-Set von Genen, das Zellen in embryonale Stammzellen zurückversetzen kann. Sinclair modifizierte die Methode leicht (drei Faktoren genügten, um Krebsrisiken zu vermeiden) und schleuste sie gezielt in die Augen alter Mäuse ein. Das Resultat war sensationell: Die alten Mäuse mit Sehproblemen bekamen ihr Sehvermögen zurück, weil die Netzhautzellen verjüngt wurden. In Nature 2020 berichteten Sinclair und Kollegen, dass sie den „epigenetischen Altersschalter“ im Auge erfolgreich zurückgedreht hatten. Die Behandlung heilte sowohl altersbedingte Sehnervenschäden als auch ein durch Glaukom (Grüner Star) verursachtes Augenleiden. Praktisch bedeutete das: Eine typische Alterserscheinung wurde erstmals überhaupt rückgängig gemacht (Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.). Diese Erkenntnisse nährten die Hoffnung, dass ähnliche Verjüngungsstrategien auch für andere Organe entwickelt werden könnten. Sinclair selbst sprach von einem „Proof of Concept“, dass Altern im Gewebe nicht endgültig ist. Seine Vision: Eines Tages könnten wir mittels Gentherapie oder Medikamenten ganze Organe oder sogar den gesamten Körper „resetten“, um Krankheiten des Alters zu heilen.

Natürlich stehen solche Anwendungen beim Menschen noch am Anfang. Doch Sinclairs Arbeiten verschieben die Grenzen des wissenschaftlich Vorstellbaren. Wo früher Alter als unveränderliches Schicksal galt, sehen Forscher*innen nun echte Interventionsmöglichkeiten. Dabei betont Sinclair immer, dass Lebensstilfaktoren und Prävention Hand in Hand mit High-Tech-Therapien gehen müssen. Genau da kommen seine persönlichen Strategien ins Spiel.

Sinclairs Anti-Aging-Lifestyle: Was macht er selbst?

David Sinclair ist nicht nur im Labor aktiv – er versucht auch, an sich selbst den Alterungsprozess zu bremsen. Seine Devise lautet: „Die genetische Veranlagung lädt die Waffe, aber der Lebensstil drückt den Abzug.“ Schauen wir uns an, welche konkreten Maßnahmen Sinclair in seinen Alltag integriert und was die Wissenschaft darüber sagt:

  • Intervallfasten: Sinclair lässt regelmäßig Mahlzeiten aus und praktiziert tägliches Zeitfenster-Fasten (z.B. 16 Stunden fasten, 8 Stunden essen). Häufig verzichtet er aufs Frühstück, sodass er nur ein spätes Mittagessen und Abendessen zu sich nimmt. Warum? Fasten versetzt den Körper in einen milden Stress, der Reparaturprozesse ankurbelt (Stichwort Autophagie) und Entzündungen senkt. Studien untermauern diese Vorteile: Intermittierendes Fasten kann bei Tieren die Lebensspanne verlängern und bei Menschen zahlreiche Gesundheitsmarker verbessern(24,25) – es wurden beispielsweise positive Effekte auf Körpergewicht, Blutzucker, Blutdruck und Entzündungswerte beobachtet. Im XTRAFUEL-Artikel über Intervallfasten kannst Du nachlesen, warum kontrollierte Essenspausen dem Stoffwechsel guttun. Es gibt zudem Hinweise, dass Fasten ähnliche molekulare Wege aktiviert wie Resveratrol oder eine Diät (z.B. werden Sirtuine und die AMP-Kinase aktiviert). Sinclair berichtet, er fühle sich durch das Fasten energiegeladener und habe seinen „Jugendlichkeit“-Marker – die epigenetische Uhr – dadurch verbessern können. Natürlich ist das individuell verschieden. Wichtig ist: Fasten sollte immer zu Deinem Lebensstil passen und keine Mangelernährung verursachen. (Hinweis: Gesundheitliche Wirkungen von Fasten sind Gegenstand aktueller Forschung; eine allgemeine gesundheitsbezogene Aussage ist laut EFSA nicht bestätigt und weitere Studien sind erforderlich.)
  • Pflanzenbasierte Ernährung und weniger Fleisch: Sinclair vermeidet übermäßigen Konsum von tierischen Produkten und setzt stattdessen auf Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte und gelegentlich Fisch. Eine bunte, überwiegend pflanzliche Kost liefert viele Polyphenole und Antioxidantien, die Zellen vor Schäden schützen können. Resveratrol ist ja nur ein Beispiel – auch andere pflanzliche Bioaktivstoffe (z.B. Quercetin aus Zwiebeln oder EGCG aus grünem Tee) untersucht Sinclair auf potenziell lebensverlängernde Effekte. Die Wissenschaft ist hier noch im Gange, aber epidemiologische Studien legen nahe, dass Menschen mit gemüsereicher Ernährung oft gesünder alt werden. Fest steht: Obst und Gemüse gemäß der gängigen Empfehlung (fünf Portionen am Tag) liefern wichtige Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. (Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.)
  • Regelmäßige Bewegung: Obwohl er kein Leistungssportler ist, achtet Sinclair darauf, sich täglich zu bewegen. Meist sind es zügige Spaziergänge, Radfahren oder ein kurzes Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. Sport ist ein unterschätztes „Anti-Aging-Mittel“: Körperliche Aktivität hält das Herz-Kreislauf-System jung, verbessert die Insulinsensitivität und erhält die Muskelmasse – alles Faktoren, die mit einer längeren Gesundheitsspanne einhergehen. Studien zeigen zudem, dass moderate Ausdauer- und Krafteinheiten Entzündungen reduzieren und altersbedingtem Muskelschwund entgegenwirken können. (Zwar gibt es hierfür keine EFSA-konformen Health Claims, doch der gesundheitliche Nutzen von Sport ist unumstritten.) Sinclair empfiehlt insbesondere intensive kurze Belastungen (HIIT) und viel Alltagsbewegung (Treppen steigen, Gehen), um den Stoffwechsel auf Trab zu halten.
  • Hunger in Maßen, wenig Zucker: Der Forscher ist überzeugt, dass ein leichtes Kaloriendefizit und die Vermeidung von Zucker sowie hochverarbeiteten Kohlenhydraten das Altern verlangsamen. Tatsächlich aktiviert Kalorienrestriktion in vielen Organismen langlebigkeitsfördernde Signalwege (etwa Sirtuine und den mTOR-Stoffwechselpfad). Sinclair selbst sagt, er geht nie völlig satt vom Esstisch und nascht selten Süßes. Hohe Blutzuckerspiegel fördern nachweislich Entzündungen und die Glykation (Zuckeranlagerung an Proteine), was Alterungsprozesse begünstigen kann. Daher sein Rat: Weniger Industriezucker, mehr vollwertige Kost – eine Empfehlung, die auch traditionelle Ernährungslehren predigen. (Dies ist kein spezifischer Health Claim, sondern ein allgemeiner Gesundheitstipp.)
  • Nahrungsergänzung mit Köpfchen: Neben Resveratrol und NMN, die wir oben schon behandelt haben, nimmt Sinclair weitere Supplemente ein, die in Studien mit Langlebigkeit in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören z.B. Spermidin (ein natürlicher Stoff in Weizenkeimen und lang gereiftem Käse, fördert die Autophagie), Fisetin (ein Pflanzenstoff aus Erdbeeren, der als Senolytikum alternde Zellen eliminieren kann) sowie Omega-3-Fettsäuren, Magnesium und ein Vitamin-B-Komplex. Diese „Basics“ sollen sicherstellen, dass keine Mängel die Gesundheit sabotieren. **Vitamin D** etwa trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und unterstützt die Erhaltung normaler Knochen (EFSA-geprüfter Health Claim). Gerade im Alter ist Vitamin D wichtig, da die körpereigene Synthese über die Haut nachlässt. Sinclair hält seinen Vitamin-D-Spiegel im oberen Normalbereich. Er kombiniert es stets mit **Vitamin K2**, das zu einer normalen Blutgerinnung und zur Erhaltung normaler Knochen beiträgt (ebenfalls EFSA-geprüft). Falls Du selbst über Ergänzungen nachdenkst: Qualität und Dosierung sind entscheidend. Produkte in Apothekenqualität – etwa die Vitamin D3+K2 Kapseln von XTRAFUEL – bieten hochreine Wirkstoffe in sinnvoller Dosierung. Dennoch gilt: Halte Rücksprache mit einem Arzt und ahme nicht unkritisch alles nach. Sinclairs persönliches Protokoll ist zwar wissenschaftlich begründet, aber individuell können Bedürfnisse variieren.
  • Metformin & Co.: Anti-Aging-Medikamente? Bemerkenswert ist, dass David Sinclair auch auf Medikamente setzt, die eigentlich für andere Zwecke entwickelt wurden. So nimmt er beispielsweise **Metformin** – ein bewährtes Diabetes-Medikament, dem in Studien interessante Anti-Aging-Effekte nachgesagt werden. In Mausversuchen verlängerte Metformin in niedriger Dosierung die Lebensspanne und verbesserte die Fitness der Tiere(26,27). Außerdem leben Typ-2-Diabetiker, die Metformin einnehmen, in manchen Analysen länger als stoffwechselgesunde Menschen ohne Diabetes(28,29) (Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.). Metformin wirkt unter anderem über die Aktivierung des Energiesensors AMPK – ein Signalweg, der auch beim Fasten eine Rolle spielt – und reduziert oxidativen Stress sowie Entzündungen. Allerdings kann Metformin Nebenwirkungen haben (vor allem im Magen-Darm-Trakt) und ist rezeptpflichtig – es gehört definitiv nicht in die Selbstmedikation ohne ärztlichen Rat! Neben Metformin experimentiert Sinclair gelegentlich mit **Rapamycin** (einem Immunsuppressivum, das in niedriger Dosierung die Lebensspanne von Tieren verlängern kann) und nimmt täglich eine kleine Dosis **Aspirin**. Solche Substanzen gehören zur Kategorie „Off-Label“ im Anti-Aging und die Datenlage ist noch nicht eindeutig. Sie zeigen aber, wie weit Sinclair bereit ist zu gehen, um möglicherweise ein paar gesunde Jahre herauszuholen. Für die meisten von uns gilt: Hier ist Zurückhaltung angebracht, bis Studien am Menschen einen klaren Nutzen-Risiko-Profil zeigen.
  • Schlaf, Kälte und andere Biohacks: Sinclair betont immer wieder, wie wichtig **Schlaf** für Regeneration und gesundes Altern ist. Sieben bis acht Stunden pro Nacht seien für die meisten ideal. Er achtet auf Schlafhygiene, dunkelt sein Schlafzimmer vollständig ab und nutzt gelegentlich Melatonin, um seinen Biorhythmus zu unterstützen. Zudem setzt er auf **Hormesis** – also kleine, kontrollierte Stressreize. Dazu zählen Kälteexposition (kalte Duschen, Eisbäder) und Hitze (regelmäßige Saunagänge). Diese Reize aktivieren im Körper Reparaturmechanismen und stärken laut Sinclair die Widerstandskraft der Zellen. Studien bestätigen, dass häufiges Saunieren mit einer geringeren Sterblichkeit einhergeht(30,31) und Kälteanwendungen Entzündungsmarker reduzieren können. (Noch nicht von der EFSA bestätigt; weitere Studien erforderlich.) Auch **mentale Fitness** gehört für Sinclair dazu: Er empfiehlt Neugier, lebenslanges Lernen und soziale Aktivitäten – denn Gehirn und soziale Eingebundenheit tragen viel zur allgemeinen Gesundheit im Alter bei.

Der Mix aus all diesen Maßnahmen – High-Tech-Supplements, klassischen Lifestyle-Faktoren und neugierigem Geist – macht David Sinclairs Ansatz so inspirierend. Er ist in gewisser Weise selbst Versuchsperson seines Forschungslabors und lebt vieles von dem, was die Wissenschaft als förderlich ansieht, bereits vor. Natürlich weist auch er stets darauf hin, dass es keine Garantien gibt. Aber die Kombination aus solider Evidenz und eigenem Experimentiergeist zeichnet Sinclair aus.

Kritik und offene Fragen

Bei aller Begeisterung für Sinclairs Arbeit ist es wichtig, einen ausgewogenen Blick zu behalten. In der Wissenschaft gibt es durchaus Stimmen, die zur Vorsicht mahnen. Einige seiner Thesen – etwa dass das Altern primär durch epigenetische Veränderungen getrieben wird – sind noch nicht allgemein anerkannt. Andere Forschende betonen, dass auch genetische Schäden, die Verkürzung der Telomere oder die zelluläre Seneszenz (Alterung einzelner Zellen) eine zentrale Rolle spielen. Sinclair selbst hat mit provokanten Aussagen („Aging is a disease“) auch Kritik geerntet, weil manche befürchten, dies wecke falsche Hoffnungen auf eine Art Unsterblichkeit. Fakt ist: Bisher konnte kein Ansatz die maximale Lebensdauer des Menschen über das natürliche Limit hinaus signifikant verlängern. Wir wissen nicht, ob die bei Tieren erzielten Verjüngungseffekte im vollen Umfang auf den Menschen übertragbar sind.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass einige von Sinclairs frühen Befunden kontrovers diskutiert wurden. So gab es Studien, die den zunächst berichteten Nutzen von Resveratrol relativierten oder keinen Effekt einer Sirtuin-Aktivierung auf die Lebensdauer fanden(32,33). Auch die Vermarktung von „Anti-Aging-Pillen“ steht in der Kritik. 2008 – nach dem Hype um Resveratrol – stellte sich beispielsweise heraus, dass eine von Sinclairs Firmen propagierte Substanz (SRT1720) letztlich doch nicht so wirkungsvoll war wie erhofft; GSK stoppte die Entwicklung später. Solche Rückschläge sind allerdings normal im Forschungsprozess. Sinclair betont stets offen, dass sich die Wissenschaft weiterentwickelt und man Irrtümer korrigieren muss. Seine Lehre daraus: Es braucht mehr Studien am Menschen, bevor man endgültige Aussagen treffen kann (daher auch sein Engagement, große klinische Studien wie die TAME-Metformin-Studie zu initiieren).

Trotz mancher Kritik bleibt unbestritten, dass David Sinclair der Alternsforschung enorme Impulse gegeben hat. Er hat Themen salonfähig gemacht, die vor 20 Jahren noch als Science-Fiction galten. Dank ihm und anderen wissen wir heute sehr viel mehr über die molekularen Mechanismen des Alterns. Diskurs und gesunder Skepsis gehören zur Wissenschaft dazu. Sinclair selbst sagt, er begrüße Kritik, weil sie helfe, die richtigen Fragen für zukünftige Studien zu stellen. Die große Frage bleibt: Wird einer seiner Ansätze irgendwann beim Menschen therapeutisch nutzbar sein? Die kommenden 10–20 Jahre der Forschung – viele Studien laufen bereits – werden hier für klarere Antworten sorgen.

Fazit: Inspiration für ein längeres, gesünderes Leben

David Sinclairs Arbeit und Lebensstil zeigen eindrucksvoll, dass Altern kein rein passiver Prozess ist. Gewissermaßen haben wir es selbst in der Hand, wie gesund wir alt werden. Natürlich gibt es (noch) keine magische Pille und keine Garantien, aber Sinclairs Forschungsresultate liefern handfeste Anhaltspunkte, was wir tun können:

  • Halte Deinen Lebensstil „zellfreundlich“: Achte auf gesunde Ernährung (viel Pflanzliches, moderat Kalorien, wenig Zucker), regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf. Das bildet die Basis für gesundes Altern.
  • Nutze positive Stressreize: Ob Intervallfasten, Kältebad oder Sauna (sofern für Dich gesundheitlich unbedenklich) – solche kleinen Stressoren aktivieren körpereigene Reparaturmechanismen und können Deinen Zellen guttun.
  • Bleibe neugierig und sozial aktiv: Mentale und soziale Gesundheit sind wichtige Säulen der Langlebigkeit. Lerne Neues, pflege Freundschaften und halte Dein Gehirn auf Trab – das hält Dich jung im Kopf.
  • Informiere Dich über sinnvolle Supplements: Substanzen wie Vitamin D3, K2, Omega-3 oder bestimmte Pflanzenextrakte haben belegte gesundheitliche Vorteile und können gezielt eingesetzt werden (immer in Absprache mit Fachleuten). Experimentellere Stoffe wie NAD-Booster oder Spermidin sind vielversprechend, aber hier ist die Datenlage noch in Entwicklung – verfolge die Forschung und entscheide gemeinsam mit einem Arzt, ob das für Dich infrage kommt.
  • Hab Geduld und bleibe realistisch: Altern komplett aufzuhalten, wird uns so bald nicht gelingen. Es geht darum, die gesunden Jahre zu maximieren. Fortschritte passieren schrittweise. Wichtig ist, schon jetzt für die eigene Gesundheit vorzusorgen, damit Du von künftigen Anti-Aging-Entwicklungen überhaupt profitieren kannst. Ein 90-Jähriger in guter Verfassung hat am Ende mehr von einer neuen Therapie als ein 90-Jähriger mit vielen Vorschäden – fange also früh an, in Dein „Zukunfts-Ich“ zu investieren.

David Sinclair dient vielen als Inspiration, Verantwortung für das eigene Altern zu übernehmen. Er verbindet wissenschaftliche Exzellenz mit praktischen Tipps und persönlichem Vorbild. Nicht jede*r wird sein recht strenges Regime 1:1 umsetzen wollen – und das muss man auch nicht. Aber bestimmte Prinzipien lassen sich einfach integrieren: zum Beispiel ein- bis zweimal pro Woche das Abendessen weglassen, täglich einen Spaziergang einbauen, buntes Gemüse auf den Teller, Vitamin D im Winter supplementieren oder ab und zu mal die Komfortzone verlassen (Stichwort kalt duschen 🥶). Solche kleinen Schritte können auf lange Sicht viel ausmachen. Und wer weiß – wenn Sinclairs kühne Visionen wahr werden, könnten wir in Zukunft tatsächlich deutlich länger gesund leben. Bis dahin gilt: Stay healthy, stay curious!

David Sinclair zeigt uns, was möglich sein könnte. Sein Motto „Altern ist optional“ mag heute noch überzogen klingen, doch es spornt Forschende weltweit an, Grenzen zu verschieben. Für uns persönlich lohnt es sich schon jetzt, aus seinen Erkenntnissen zu lernen und bewusst in unser eigenes Extra-Leben (XTRAFUEL 😉) zu investieren. In diesem Sinne: Auf ein langes, erfülltes und gesundes Leben!

Häufige Fragen (FAQ) zu David Sinclair & Langlebigkeit

Wie alt ist David Sinclair und wie steht es um sein biologisches Alter?

David Sinclair wurde 1969 in Australien geboren. Er ist heute Mitte 50 (Stand 2025). Trotz seines chronologischen Alters behauptet Sinclair, biologisch deutlich jünger zu sein. Er misst regelmäßig seine sogenannte epigenetische Uhr – also biologische Altersmarker in seinen Zellen. In Interviews erwähnte er, dass sein biologisches Alter über zehn Jahre unter seinem tatsächlichen Alter liegen soll. Das bedeutet: Seine Zellen zeigen Merkmale, wie man sie eher bei jemandem Anfang 40 erwarten würde(34). Natürlich ist so eine Messung nicht perfekt und unterliegt Diskussionen, aber Sinclair sieht darin einen Beleg, dass ein gesunder Lebensstil und eventuell seine Supplemente das Altern bei ihm verlangsamt haben. Fakt ist: Sinclair wirkt geistig und körperlich sehr fit für sein Alter. Er selbst scherzt gelegentlich, er wäre enttäuscht, wenn er nur das durchschnittliche Menschenalter erreichen würde – er peilt über 100 Jahre an, bei bestmöglicher Gesundheit.

Hat David Sinclair ein Buch geschrieben oder einen Podcast?

Ja, Sinclair teilt sein Wissen auch außerhalb der Fachwelt. 2019 veröffentlichte er das populärwissenschaftliche Buch „Lifespan: Why We Age – and Why We Don’t Have To“ (auf Deutsch etwa: „Lebensspanne: Warum wir altern – und warum wir es nicht müssen“). Darin erklärt er ausführlich seine Alterstheorie und gibt Tipps, wie jeder Mensch seine Lebensdauer beeinflussen kann. Das Buch wurde ein New York Times-Bestseller und hat weltweit großes Echo ausgelöst. Außerdem hostet Sinclair seit 2022 einen eigenen Podcast namens „Lifespan“. In der Podcast-Serie (bisher eine Staffel mit mehreren Episoden) bespricht er zusammen mit Co-Moderatoren verschiedene Aspekte des Alterns und der Langlebigkeit – von Ernährung über Medikamente bis zur Genetik. Der Podcast ist kostenlos verfügbar und bietet einen guten Einstieg in Sinclairs Denkweise für Laien. Wenn Du also lieber zuhörst statt zu lesen, kannst Du dort viele seiner Ideen in verständlicher Form kennenlernen.

Welche Supplemente nimmt David Sinclair täglich ein?

Sinclairs tägliches „Stack“ an Nahrungsergänzungsmitteln hat in der Szene beinahe Kultstatus – er wird oft gefragt, was genau er schluckt. Nach seinen eigenen Angaben (u.a. in Podcasts und Interviews) nimmt er täglich:

  • Resveratrol: ca. 1 Gramm, morgens, meist eingerührt in Joghurt (für bessere Aufnahme). Das ist ein Pflanzenpolyphenol, bekannt aus Weintrauben – Sinclair hofft, damit sirtuinaktivierende Effekte zu erzielen. (Hinweis: Diese Dosis ist sehr hoch; in normalen Resveratrol-Kapseln sind oft nur 100–250 mg enthalten.)
  • NMN (Nikotinamid-Mononukleotid): ca. 1 Gramm pro Tag. NMN ist ein NAD+-Vorläufer. Er nimmt es in Pillen- oder Pulverform, um seinen NAD-Spiegel anzuheben. (In der EU ist NMN als Nahrungsergänzung derzeit nicht frei erhältlich, siehe nächste Frage.)
  • Vitamin D3 + K2: für Immunsystem und Knochen. Er hält seinen Vitamin-D-Spiegel im oberen Normalbereich.
  • Vitamin B-Komplex: B-Vitamine sind an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Sinclair möchte sicherstellen, dass kein B-Mangel vorliegt.
  • Omega-3-Fettsäuren: beispielsweise Fischöl oder Algenöl-Kapseln für Herz-Kreislauf-Gesundheit und Entzündungshemmung.
  • Magnesium: für Muskeln, Nerven und viele enzymatische Reaktionen.
  • Spermidin: gelegentlich, da es Autophagieprozesse fördert (nimmt er teils über spermidinreiches Essen wie Sojabohnen oder Nahrungsergänzung zu sich).
  • Fisetin: kurweise, ein Pflanzenstoff, der in Studien seneszenten Zellen den Garaus machen kann (senolytischer Effekt).

Neben diesen Supplementen nutzt Sinclair auch Medikamente (Metformin, gelegentlich Rapamycin, täglich niedrigdosiert Aspirin). Aber hier warnt er, dass dies keine Empfehlung für die Allgemeinheit ist – er trifft diese Entscheidungen auf Basis persönlicher Risikoabschätzung und in Rücksprache mit Ärzten. Jeder Mensch ist anders, daher sollte man Supplementierung und Medikamente immer individuell mit einem Arzt besprechen.

Kann man die von Sinclair propagierten Stoffe wie NMN oder Metformin selbst kaufen?

Hier ist Vorsicht geboten. **Metformin** ist rezeptpflichtig und nur für Diabetiker zugelassen – es wäre illegal (und potenziell gefährlich), es ohne ärztliche Anweisung einzunehmen. **NMN** wiederum ist in der EU aktuell nicht als Nahrungsergänzung zugelassen (Stand 2025). Die Europäische Lebensmittelbehörde stuft NMN als sogenanntes Novel Food ein, für das noch keine Genehmigung vorliegt. Entsprechend dürfen seriöse Anbieter es nicht frei verkaufen. In den USA war NMN bis vor Kurzem als Supplement erhältlich, doch die FDA hat angekündigt, NMN womöglich als Medikament einzustufen (weil es als Arzneistoff in Prüfung ist) – damit könnte der OTC-Verkauf auch dort gestoppt werden. **Nikotinamid-Ribosid (NR)** – ein anderer NAD-Vorläufer – ist hingegen in manchen Ländern (inkl. EU) in bestimmten Dosierungen als Nahrungsergänzung erlaubt. Sinclair selbst bekommt sein NMN teils über spezielle Bezugsquellen (früher über seine Firma). Für Verbraucher gilt: Finger weg von nicht zugelassenen Substanzen. Wenn Dich NAD-Boosting interessiert, wäre NR eine legale Alternative, wobei auch hier die langfristige Wirkung beim Menschen noch erforscht wird.

Was sagen andere Wissenschaftler zu Sinclairs Thesen?

Viele Kolleg*innen zollen Sinclair Respekt für seine Pionierarbeit, doch es gibt auch Kritik und unterschiedliche Ansichten. Einige Forscher betonen, dass Altern ein äußerst komplexer Prozess ist und bezweifeln, dass man ihn auf einen Hauptfaktor (wie Sinclairs „Informationsverlust“) reduzieren kann. Beispielsweise gibt es Debatten, wie wichtig DNA-Mutationen und Telomerverkürzungen im Vergleich zu epigenetischen Veränderungen sind. Die von Sinclair propagierte Idee, Altern als Krankheit zu betrachten, sehen manche kritisch – sie fürchten, dies wecke überzogene Erwartungen in der Öffentlichkeit. Zudem gab es wissenschaftliche Kontroversen: So konnten nicht alle Studien Sinclairs frühere Ergebnisse bestätigen. 2011 zeigte eine Arbeit von Burnett et al., dass zusätzliche Kopien des Sir2-Gens in bestimmten Modellorganismen keine Lebensverlängerung brachten(35,36), entgegen früheren Berichten. Auch um Resveratrol gab es gemischte Resultate – in einigen Studien an gesunden Mäusen brachte es keinen Vorteil für die Lebensspanne. Solche Diskussionen sind jedoch normal in der Wissenschaft. Insgesamt herrscht Konsens, dass Sinclair äußerst wertvolle Beiträge geleistet hat, selbst wenn nicht jeder Aspekt seines Ansatzes unumstritten ist. Gerade der Diskurs treibt die Forschung voran. Sinclair selbst begrüßt konstruktive Kritik und meint, sie helfe, bessere Studien zu designen.

Wie sieht David Sinclairs Alltag aus – lebt er extrem asketisch?

Man könnte vermuten, dass jemand wie Sinclair ständig im Labor steht und sonst nur Diät macht – doch so drastisch ist es nicht. Sein Alltag ähnelt durchaus dem eines beschäftigten Professors. Laut Interviews steht er morgens relativ früh auf. Oft trinkt er nur einen Kaffee und lässt das Frühstück weg (Teil seines Intervallfastens). Er fährt oder geht zur Arbeit (Harvard Medical School in Boston), wo er Forschung und Lehre betreibt. Mittags isst er meistens etwas Leichtes, zum Beispiel einen Salat mit Proteinen, und nimmt dabei seine Supplemente ein. Nachmittags oder abends versucht er Zeit für Bewegung zu finden – sei es ein Spaziergang mit dem Hund, Radfahren nach Hause oder zwei-, dreimal die Woche eine kurze Krafttrainingseinheit. Abendessen isst er mit seiner Familie; hier gönnt er sich auch mal Fisch oder Fleisch, aber überwiegend pflanzlich. Alkohol trinkt Sinclair kaum bis gar nicht. Er betont, dass selbst moderater Alkoholkonsum dem Körper nicht guttut – ironischerweise erhält er Resveratrol aus Weintrauben, trinkt aber so gut wie keinen Wein. Tatsächlich müsste man hunderte Gläser Rotwein trinken, um auf 1 g Resveratrol zu kommen (was natürlich unsinnig und gesundheitsschädlich wäre). Sinclair geht lieber früh schlafen, idealerweise vor 23 Uhr, um auf seine ~7 Stunden Schlaf zu kommen. Insgesamt lebt er diszipliniert, aber nicht in einem völlig abgehobenen Extremmodus. Er selbst sagt, man solle das Leben trotz Biohacking genießen und nicht nur Kalorien zählen – er liebt z.B. dunkle Schokolade in Maßen und gute Gesellschaft. Sein Motto: Die richtigen Gewohnheiten finden, aber das Leben dabei nicht vergessen.

Will David Sinclair unsterblich werden?

Sinclair winkt bei dieser Frage meist ab. Er sucht nicht nach Unsterblichkeit im Science-Fiction-Sinne. Sein Ziel ist es vielmehr, das „chronische Leiden Alter“ behandelbar zu machen und die Zeit, die wir gesund und aktiv verbringen können, deutlich zu verlängern. Oft spricht er von der „Gesundheitsspanne“ (Healthspan), die er maximieren will – selbst wenn die maximale Lebensspanne des Menschen (Langlebigkeit über 120 Jahre hinaus) vielleicht eine harte biologische Grenze hat. Sinclair hat einmal gesagt, er fände es nicht akzeptabel, dass so viele Menschen jahrelang an Altersgebrechen leiden müssten; wenn man Altern verzögern könnte, würden wir Krankheiten wie Alzheimer, Herzschwäche oder Diabetes viel später oder gar nicht bekommen. Ihm geht es also um Qualität der Lebensjahre mindestens so sehr wie um Quantität. Gleichzeitig ist er optimistisch, dass Menschen in Zukunft durchaus 100 oder 120 Jahre alt werden könnten, bei guter Gesundheit. „Altern ist optional“ – damit meint er nicht, dass wir unsterblich werden, sondern dass wir die biologischen Stellschrauben des Alterns verstehen und beeinflussen lernen. Ob er selbst 100 Jahre oder älter wird, bleibt abzuwarten – aber er tut einiges dafür. Und wenn die Wissenschaft es ermöglicht, wäre Sinclair sicher einer der ersten, der neue Anti-Aging-Therapien ausprobieren würde.

Quellen

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